Thema: Österreich: Altbriefe bestimmen und bewerten
bayern klassisch Am: 09.10.2018 12:30:23 Gelesen: 49726# 102@  
@ Franz88 [#101]

Hallo Franz,

jetzt wird's ein bisserl schwierig - wenn du etwas nicht verstehst, frag einfach nach.

Frankiert wurden 20 Neukreuzer (Nkr.): 15 Nkr. für Österreich über 20 Meilen bis zum Taxgrenzpunkt Schweiz - Baden und 5 Nkr. für die Schweiz bis 10 Meilen ab dieses Taxgrenzpunktes.

Neuchatel lag aber über 10 Meilen von diesem Taxgrenzpunkt entfernt, so dass der Absender hätte 10 Nkr. für die Schweiz frankieren müssen - damit war der Brief unterfrankiert.

Da die Briefe im Falle der Unterfrankatur keinen Taxzuschlag erhielten, konnte Österreich nur diese 5 Nkr. = 10 Rappen als Weiterfranko an die badische Bahnpost vergüten, die mit der Schweiz verrechnen mussten.

Baden notierte auf dem Brief gar nichts und Basel nur "6" für 6 rheinische Kreuzer, der Verrechnungswährung Badens mit der Schweiz.

Später schrieb man /10 für 10 Neukreuzer ab der Grenze für die Schweiz und /50 für das Gesamtporto von 50 Rappen, was sinnlos war, weil auch bei unterfrankierten Briefen die Teilfrankatur anzuerkennen war. 50 Rappen hätte ein ganz unfreier Brief von Prag nach Neuchatel gekostet.

Der Empfänger hätte also nur 10 Rappen (in der welschen Schweiz "Centimes" genannt) zu zahlen gehabt, sonst nichts.

Leitung: Prag - Bodenbach - Leipzig - Hof - Würzburg - Darmstadt - Heidelberg - Karlsruhe - Efringen - Basel - Neuchatel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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