Thema: Postgeschichte 2. Weltkrieg - die "zivile" Seite
Carolina Pegleg Am: 26.08.2009 02:09:40 Gelesen: 26217# 10@  
Hier also nun die gesamte Gruppe der Briefe im Zusammenhang. Möglicherweise ergeben sich ja aus der Gesamtschau Aufschlüsse über die Behandlung und den Postweg, die sich bei einem Einzelbrief nicht ergeben. Als grundsätzliche Aussage, finde ich geschlossene Korrespondenzen für die postgeschichtliche Auswertung immer gut. Man beachte z. B. die Variationen bei den Verschlusstreifen über den Zeitraum hinweg.

Ich habe die Briefe chronologisch nach dem Eingangsstempel der amerikanischen Botschaft in Lissabon sortiert, dem einzigen Bestandteil der bei allen Briefen gleich ist. Wenn nicht gezeigt, ist die Vorderseite ohne Stempel jeder Art und mit Absender- und Empfängeradresse wie oben [#4].

August 1943:



September 1943 (wiederholend, wegen des Zusammenhanges):



Oktober 1943:



Dezember 1943:



Der einzige Brief mit einem Poststempel: Berlin-Charlottenburg 2, 3.11.1943.



Januar 1944:



Februar 1944:


Auf der Vorderseite befindet sch ebenfalls einmal der Abschlag 'Ab' in Kreis.

Februar 1944 -- andere Richtung:





Zu den deutschen Briefen fehlt mir überwiegend die Literatur, aber hier kann ich definitiv sagen, dass die Zensornummer 11047 der Zensurstelle in New York, Abteilung Kriegsgefangenenpost, zugeordnet war. Seltsam ist mir der fehlende Poststempel, der nahe legt, dass auch in umgekehrter Richtung die Post ausserhalb des normalen Postweges lief.
März 1944:



Undatiert, ebenfalls in dem Posten:



Dieser Beleg hat mit den anderen Briefen ausser dem Empfänger nichts gemein (mutmasslich). Ich stelle ihn hier nur mit rein, da es sich dabei um ein Beispiel für die von lacplesis erwähnte amerikanische Diplomatenpost per Kurier handelt. Der Brief wurde ausserhalb des Postweges transportiert und in Washington, DC in die Post gegeben. Der Zweizeiler "This article originally mailed in country indicated by postage" (= Dieses Poststück wurde ursprünglich aufgegeben im Land, dass in der Frankierung angegeben ist) verrät die Herkunft (hier, natürlich, neben dem eindeutig 'diplomatischen' Absender. Daneben dann noch der Kastenstempel "AM-M from F-C" (= mutmasslich, American Mail from Foreign Country).
 
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