Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
JoshSGD Am: 11.10.2018 20:19:49 Gelesen: 2270559# 7192@  
Guten Abend,

heute eine Fernpostkarte aus der PP 7 vom 10.5.1922, gelaufen von Berlin nach Halle. Portorichtig frankiert mit 1,25 Mark, MiF Mi.n Nr. 103 a, 183 a auf P 141.



Frau Marosky wohnte in der Jacobstraße 5 in Halle-Glaucha, ein bis vor 12 Jahren vernachlässigter Stadtteil. Mittlerweile erblüht dieser wieder. Glaucha war ursprünglich eine vor der Stadtmauer liegende Vorstadt, fast alle Einwohner waren vor der Reformation auf den Gütern des Klosters beschäftigt. Nach der Reformation gingen fast alle Ländereien an die Stadt, den Glauchaer Bewohnern wurde dafür freies Markt-, Schank- und Branntrechte eingeräumt. Einher ging dies mit allerlei merkwürdigen Gestalten, Prostitution, Trinkgelage und Glücksspiel prägten dann das Bild im Mittelalter ("Glauch'scher Adel"). Weniger als 400 Menschen überlebten die Pestepidemie. Pfarrer Francke nahm sich den Waisenkindern an und gründete 1695 eine Armenschule, die heute bekannt als die Franckeschen Stiftungen sind und immer noch, mit anderer Nutzung, existieren. Seit dem 31. Oktober 1817 gehört Glaucha zu Halle und ist heute vor allem von der Gründerzeitarchitektur der 1890er Jahre, Blockrandbebauung und engen Straßen geprägt. Auch mich beherbegte Glaucha für vier Jahre, nur eine Querstraße von o.g. Jacobstraße entfernt.



Gruß
Josh

(Datenbank # 11375)
 
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