Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben: Michel streicht 919 F aus Katalog
Markus Pichl Am: 11.10.2018 21:24:57 Gelesen: 37648# 17@  
@ stampOmaniac [#10]

Die chemische und metrische Analyse der Farbe(n) der Nr. 919 hat ergeben, dass in Ihnen gar kein Blei oder Bleisulfid enthalten ist!

Hallo Bernd,

Bleisulfid ist das Ergebnis einer Sulfidierung. Eine Verfärbung, bedingt durch fremde Einflüsse, kann sich bei verschiedenen chemischen Stoffen nahezu gleichartig in der Auswirkung zeigen.

Zu den Verfärbungen von Preussen MiNr. 1 gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung von Dr. Udo Groß, Berlin, der mit einer experimentellen Rasterelektronen-Mikroskop (SEM)-Untersuchung mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) nachgewiesen hat, dass für die Verfärbungen dieser Marke gar nicht ein auf Bleichromat basierendes Farbpigment enthält sondern Bleioxide hier für die Verfärbungen, in einem abweichenden Reaktionsmechanismus, verantwortlich sind.

Zitat: Der chemische Hintergrund ist wie geschildert meistens bekannt und betrifft Briefmarken dieser Zeit weltweit. Ich habe hier insbesondere auch das Schicksal von Bleichromat in einer Redox-Reaktion in Gl. 3 erwähnt, obwohl Preußen #1 dieses Pigment nicht enthält. Die anstatt dessen verwendeten Bleioxide verursachen ähnliche Verfärbungen jedoch nach einem abweichenden Reaktionsmechanismus.

Siehe zu dieser Untersuchung, die Abhandlung von Dr. Udo Groß auf Philaseiten: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=123052

"Blei" ist also nicht gleich "Blei", oder so ähnlich könnte man es vielleicht bezeichnen, wenn man wie ich von Chemie nicht wirklich eine qualifizierte Ahnung hat.

Frage 3) Wie darf ich mir die oben von Dir ziterte "chemische und metrische Analyse der Farbe(n) der Nr. 919" vorstellen? Ist die auch in einem Rasterelektronen-Mikroskop (SEM) vorgenommen worden?

Beste Grüße
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
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