Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben: Michel streicht 919 F aus Katalog
Markus Pichl Am: 20.10.2018 13:57:39 Gelesen: 34656# 69@  
@ Peter Feuser [#61] [#68]

Hallo Peter,

anmerken möchte ich noch, dass Herr Bernhöft mir gegenüber klar und deutlich mindestens zweimal betont hat, dass er kein Chemiker ist. Das ist, in dem von Dir verlinkten Thema im Philaforum, von "STAMPoMANIAC" eine falsche Aussage, dass Herr Bernhöft von Berufs wegen Chemiker sei. Ebenso falsch ist dort die Aussage, dass die 919 F farbmetrisch vermessen wird. Falsch ist auch die Annahme, die Farbe sei durch schwarze Farbpigmente entstanden.

Herr Bernhöft hat die Farbe nicht in den Katalog gebracht. Er hat sie auch nicht untersucht, dies war jemand anderes. Die mir gegenübergebrachte Erklärung ist, dass ein Herr Dr. (ich habe den Namen vergessen) ausgearbeitet hat, dass sich blaue Farbpigmente, die in der Druckfarbe vorhanden sein sollen, sich durch eine chemische Reaktion aufgelöst/geplatzt (oder so ähnlich) haben/sind und daher, aufgrund der fehlerhaften blauen Pigmente, es eine Fehlfarbe bzw. eine fehlerhafte Farbe sei.

Nun, dies habe ich eben jemanden, der wenigsten ein paar Semester Chemie-Studium hinter sich hat, so vorgetragen und der hat gesagt, dass das Quatsch ist und er gleich selbst platzt. Ein Farbpigment kann sich wohl durch Hinzugabe von gewissen Säuren/Lösungen (= chemisch) oder durch Hitze oder Strahlungen in versch. Wellenlängen (= physikalisch) auflösen und das Restprodukt, bzw. der Abfall aus einer solchen Reaktion, niederschlagen. Das mit dem "Platzen" würde ja nur funktionieren, wenn das blaue Farbpigment von einem roten umschlossen wäre und so etwas gibt es nicht. Kann aber auch sein, dass ich das mit dem "Platzen" falsch verstanden habe und es nur "Auflösen" hieß.

Dann sind wir jetzt wieder bei der von Anfang an von mir vermuteten Sulfidierung angelangt, so wie ich es mit meinen USB-Mikroskop-Bildern aufgezeigt habe. Das was wir auf der Marke sehen, in dunkelviolett bei naher Betrachtung partiell etwas in Silber glänzend, ist dann der Abfall von einer solchen. Vielleicht war das Blei mit einem Purpurmäntelchen ummantelt?

...(bei Schleswig-Holsten, Lübeck usw. auch rückseitig!)

Ja, von Schleswig-Holstein kann ich auch eine sulfidierte Marke zeigen. Im Detailausschnitt sieht das wieder genau so aus, wie auf meiner gestempelten, als "919 F" befundeten Marke.



Die frühen, bereits in 1947 bekannten Verfärbungen (Sulfidierungen), können ebenso in Verbindung mit anderen Materialien, die hier als Katalysator gewirkt haben, entstanden sein. Säurehaltiges Papier oder Fremdleim, letzterer durchaus auch beim Aufkleben auf Paketkarten verwendet wurde, hier u.a. Möglichkeiten darstellen.

Beste Grüße
Markus
 
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