Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
umdhlebe Am: 29.10.2018 09:53:38 Gelesen: 39553# 19@  
@ WPhV Stuttgart [#16]

Als Antwort auf meine Frage nach den organisatorischen Vorteilen mache ich vier Punkte aus:

1. Philatelistische Wettbewerbe, in denen die Aufbereitung philatelistischer Kontexte und der Vergleich von relativ gutem mit weniger gutem Material gelernt werden kann.
2. Benutzung von Prüfgeräten, Literatur, Katalogen und anderem Werkzeug, deren Anschaffung kollektiv leichter möglich ist.
3. Qualitätsprüfung und Fälschungsbekämpfung.
4. Tauschen statt kaufen.

Für wegweisend halte ich die Idee der Mobilität, also mit dem Angebot im Raum zu "wandern".

Für einen Fehler halte ich, die Vereinsarbeit als Geselligkeit verkaufen zu wollen. Jeder, der das schon mal gemacht hat, weiß, wie wenig das mit Geselligkeit zu tun hat: es ist Arbeit. Es kann aber durchaus als angemessene Gegenleistung für die kollektiven Vorteile herausgestellt werden. Die restlichen Punkte halte ich eher für Reklame.

Das ist freilich nur meine persönliche Meinung, aber was ich zeigen möchte ist: Wenn man den BDPh mit seinem gesamten Unterbau zukunftsfähig machen will, müsste man die tatsächlichen Vorteile der organisierten Philatelie herausarbeiten, und man dürfte die Nachteile und Kosten nicht verschweigen. Auf leere Versprechungen und Täuschungen sollte man verzichten.

Die Bestandsaufnahme müsste vor Ort bei den Aktiven in den Vereinen und Arbeitsgemeinschaften beginnen, nicht in geschlossenen Zentral-Kommissionen. Vereine, ArGen und andere Aktive müssten darauf verzichten, sich wechselseitig das Wasser abgraben zu wollen. Die Hauptaufgabe des Verbandes wäre, in die Bereitstellung der Vorteile zu investieren, und für die Nachteile Hilfestellung anzubieten. Und wenn man dann am Ende noch eine Vielfalt philatelistischer Arbeitsweisen zuließe - Geselligkeit für die, die's mögen und Spezialistentum für die, die's mögen - bekäme man vielleicht sogar eine mehrheitsfähige Reform.

Tatsächlich dürften die genannten Vorteile in kaum einem Verein außerhalb Württembergs zu finden sein - und genau das halte ich für den Kern des Problems. Man weiß gar nicht, wie schlecht es um die Bereitstellung lokaler Dienstleistungen steht.

Die Elefanten im Raum sind die Geschäftsinteressen von Messeveranstaltern, Herstellern und Verkäufern philatelistischer Werkzeuge, Händler- und Prüferinteressen sowie angestammte Privilegien.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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