Thema: Neuseeland: Post stempelt Marken nicht mehr - und was machen andere Länder ?
Vernian Am: 30.10.2018 17:56:50 Gelesen: 5587# 9@  
@ DL8AAM [#8]

Im Businessbereich höchsten noch ein paar kleinere Handwerker, die ihre Rechnungen noch per Post versenden

Also ich bin eigentlich doch immer wieder recht positiv überrascht wie viele "kleinere" Unternehmer mit Marken frankieren. Ob das der Schornsteinfeger, die private Kfz-Werkstatt um die Ecke, der Hausarzt, der Rechtsanwalt, ... ist - man hat halt im Normalfall eher selten mit solchen (ich sag jetzt mal) mittelständischen Selbständigen zu tun und bekommt daher selten Post von diesen. Wann immer ich aber in letzter Zeit derartige Post erhielt - in 80% der Fälle mit Briefmarken frankiert. Gut, i.d.R. Selbstkleber aus dem Heftchen oder möglicherweise von der Rolle. Aber ich denke nicht umsonst bietet die Post regelmäßig Selbstkleber von 500er und 1000er- Rollen an. Es scheint ja doch ein Bedarf daran zu bestehen, sonst würde sie es nicht tun.

Möglicherweise hat das etwas mit der zunehmend schlechteren "Infrastruktur der Post" zu tun - immer weniger Poststellen (zumindest bei mir im ländlichen Bereich), d.h. längere Wege um Sendungen einzuliefern. Da greift der Landarzt oder Notar oder Handwerker dann eben doch lieber zur Marke und wirft den Tages-Postausgang in den nächsten Briefkasten statt freigestempelte Sendungen zur nächsten, weiter weg gelegenen, Poststelle zu karren. Oder um sie dort überhaupt erst mittels Barcodelabel frankieren zu lassen.

Es wäre vielleicht doch mal interessant zu erfahren, was für ein monatliches Kostenvolumen an Frankatur so ein Mittelständiger hat - und wie viele dafür Briefmarken nutzen. Ich kann ja mal meine Kfz-Werkstatt um die Ecke fragen, wäre doch mal von Interesse. Die schicken mir die Rechnung per Post, obwohl sie mir den Wagen nach Inspektion/ Reparatur auf die Auffahrt bringen und zu Fuß die 400 Meter zurück gehen. Warum weiß ich auch nicht. :-D

Unbestreitbar, der Bedarf an Briefmarken ist rückläufig, und die Flut an Neuausgaben nicht mehr gerechtfertigt im Sinne des Bedarfs, und vieles ist reine "Philatelie-Vermarktung". Aber ein Bedarf an Briefmarken an sich ist, zumindest bislang, durchaus noch erkennbar.

Best

Vernian
 
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