Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 04.11.2018 21:52:57 Gelesen: 2210892# 7272@  
@ JoshSGD [#7271]

Guten Abend!

Hallo Joseph,

die Überfrankatur (es sind übrigens nur 124 Mark frankiert) kommt sicher daher, dass die Ganzsachenkarte nur als Formblatt verwendet wurde. Ein Teil der alten Frankatur ist entfernt worden, wahrscheinlich wurde die Karte bereits für eine vorige Portostufe auffrankiert. Die 100 Pfennig-Marke hat man kleben lassen, lohnte sich nicht die abzulösen.

Für alle die 3. Noske-Privatganzsache:



Die unter PP 40/B 1 katalogisierte Karte geht diesmal wieder direkt an Herrn Noske, der Wertstempel zu 1 1/4 Mark reichte für eine Fernpostkarte am 9.6.1922 (PP 7) von Chemnitz nach Borna. Absender war ein Sammler, der folgenden Text auf die Karte schrieb:

"Sehr geehrter Herr Noske ! Dankend empfing ich Ihren geschätzten Brief vom 23. Mai. Leider tun Sie eine Fehlbitte. Ich denke nicht daran, über den Reiz des Sammelns von Marken auf Briefen einen Artikel zu schreiben. Mögen diejenigen darüber schreiben, die wie Haifische wirken und Kraft ihres Geldbeutels jedes Stück auf den Auktionen wahnsinnig in die Höhe treiben. Der Kenner bekommt einfach für sein gutes Geld nichts mehr, also brauchen auch die jetzigen Käufer keine Aufklärung mehr. Es tut mir leid, dies sagen zu müssen. Mein Entschluß, nichts zu schreiben, ist aber endgültig. Ich habe einfach keine Zeit. Längst wäre ich zu Ihnen gekommen, um Ihnen meine Elsaß auf Briefen zu zeigen. Leider haben Sie niemals Zeit. Ich hätte gern schon den 1.X. mir die Fragen der Konstantinopel-Vorläufer vom Deutschen Reich notiert, ein Gebiet, dass ich jahrelang studiere, allein das kostet 1 Stunde Zeit. Sie sehen, die Zeit ist eine andere, es klappt einfach nichts mehr. Ich nenne das Rückschritt, nicht Fortschritt. Mit höflichen Grüßen Ihr ..... Bach"

Ich hoffe ich habe so einigermaßen das Richtige entziffert. Wie man sieht die gleichen Probleme wie heute.

Gruß Michael
 
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