Thema: Auktionsmarkt weiter in Bewegung - Grosse Sammlungen kommen an den Markt
olli0816 Am: 08.11.2018 12:08:00 Gelesen: 4606# 12@  
Das mit den Museen finde ich auch nicht praktikabel. Das Deutsche Museum z.B. stellt weniger als 5% seiner Exponate aus. Ich hatte mal vor vielen Jahren das Glück, über einen Bekannten ein Teil des Lagers sehen zu dürfen. Da sind so viele Sachen, die interessant sind. Obwohl das Museum sehr groß ist und die Züge/Straßenbahnen in einem Verkehrsmuseum ausgelagert wurden, ist das gar nicht zu bewältigen. Man kann die Exponate des Deutsche Museums gar nicht an einem Tag anschauen. Und dann stelle man sich vor, die 20-fache Größe.

Der Wert der Sammlung ist auch so ein Punkt. Hat jemand eine teure Sammlung und die Erben wollen das Geld dafür sehen, ist das natürlich auch nicht zu vernachlässigen. Und so etwas wie die Tibet-Sammlung, die fast nur im Tresor liegt, ist doch auch keine Lösung. Digital ist sicher keine schlechte Idee, doch habe ich für mich die Feststellung gemacht, dass "live" ein Brief oder eine Briefmarke immer noch die beste Wirkung hat. Außerdem: Sammlungen sind nicht heilig und auch jede Sammlung hat Zu- und Abgänge während des aktiven sammelns, ist also nicht fix und lebt. Wir alle müssen mal gehen, warum soll das nicht auch für Sammlungen gelten? Außerdem unterbindet man mit der Konservierung einen der spannendsten Aspekte des Briefmarkensammelns: Suchen und Finden.

Nun habe ich zum eigentlichen Thema wenig beigetragen. Aber auch dazu kurz meine Meinung, die sicher nicht allgemeingültig ist: Es ist klar, wenn ein Auktionshaus zu hohe Startangebote nachfragt, dass es entweder zu krassen Untergeboten kommt oder einfach sehr wenig Lose verkauft werden. Andererseits denke ich, dass jedes Auktionshaus aufgrund seiner Erfahrungen ungefähr weiß, was es nachfragen kann. Wenn das nicht der Realität entspricht, sind die negativen Ergebnisse sehr schnell sichtbar. Von daher schätze ich, dass es in der nächsten Auktion den Fehler sehr schnell korrigieren wird. Es sind ja Wirtschaftsunternehmen und sie müssen davon leben.

Die Auflösung großer Sammlungen sind sicher Werbung für das Sammeln. Auch wenn dann geballt große Sammlungen auf den Markt treffen, werden sie mit der Zeit von anderen Sammlern aufgekauft. Das dauert seine Zeit und es mag auch sein, dass es erfolglosere Auktionen gibt. Aber man kann häufig beobachten, dass Lose in den Folgeauktionen günstiger angeboten werden und wenn der Preis dann irgendwann stimmt, wird es auch gekauft. Die Preise für Briefmarken sind sowieso alle subjektiv und häufig ist der Zufall, dass zwei oder drei Sammler genau das Stück möchten, dafür verantwortlich, dass ein sehr hoher Preis herauskommt. Das sieht man an den Ergebnissen fast jeder Auktion, dass es einzelne Lose gibt, die sehr viel teurer als der Ausruf verkauft werden. Viele Sachen sind dann vielleicht für den einen oder anderen Sammler interessant, aber man hat natürlich kein unendliches Budget. Ich sehe bei Nachauktionen immer wieder ganz tolle Sachen, die ich aber trotzdem nicht kaufe, weil ich eben nicht alles kaufen kann was ich gerne möchte. Wenn sich kein anderer findet, dann bleibt es eben liegen. Irgendwann kommt dann meist noch jemand, der es nach mehreren Versuchen trotzdem kauft. Alles keine wilde Sache.

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12152
https://www.philaseiten.de/beitrag/190107