Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
DL8AAM Am: 16.11.2018 16:20:59 Gelesen: 36527# 47@  
@ Richard [#46]

dass die Strukturreform von den Landesverbänden - die darüber zu entscheiden haben - mit überwältigender Mehrheit abgelehnt wird.

Hallo Richard,

hätte auch nicht erwartet, dass sich diese selbst "faktisch abschaffen" lassen würden. ;-) Ich hatte ähnliches hier auf Sportebene beobachten können. Da gibt es Kreisverbände mit entsprechend "wichtigen" Vorständen und noch wichtigeren Präsidenten für Kreise, die schon vor vielen, vielen Jahrzehnten abgeschafft wurden - und nicht erst im Rahmen der aktuellen "Kreisumstrukturierungen", sondern wir sprechen von 1960er ex-Kreisen. Historisch gewachsen gibt es in unserem Bundesland sogar drei Landesverbände mit drei Landespräsidien und Landespräsidenten. Als die Politik vor einigen Jahren für ihre Sportfördermassnahmen (und Lottogelder) nur noch einen Ansprechpartner pro Bundesland "forderte", haben sich diese Landesverbände auch nicht zusammengeschlossen, sondern man hat einfach eine weitere Hierarchieebene eingeführt. Nun gibt es eben ein Präsidium mehr.

Wobei, back to Topic, ich die absolute Freiwilligkeit jedes einzelnen Mitglieds bezüglich seiner Verbandszugehörigkeit, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, aber auch kritisch empfinde. Leider. Dazu sind eben leider zu viele einfach zu egoistisch, denken zu "kurz" und sagen sich dann, die "2-3 €" pro Jahr spare ich mir, ganz nach der Devise "Wenn ich für meine 5 € Beitrag keine persönlichen Leistungen für 10 € in den Allerwertesten geblasen bekomme, brauche ich die doch nicht." Und mit nur noch "2-3 Mitgliedern" lassen sich die überregionalen, nationalen und auch internationalen Aufgaben sicherlich auch finanziell kaum noch stemmen. Und ein Großteil dieser Aufgaben sind eben für das einzelne Mitglied im tiefen "Hinterland" ja meist unsichtbar, was aber nicht heisst dass sie unnötig sind. Und sich nun zwangsweise "neue Aufgaben" (als Mitgliederwerbung) einfallen zu lassen, ist auch nicht wirklich zielführend. Das Beknuddeln des einzelnen Mitglieds im verrauchten Hinterzimmer des Dorfgasthauses, kann der OVV besser. ;-)

Das ist im Sportbund ähnlich, das kleine lokale Mitglied in einer Breitensportsparte hat im Prinzip auch nichts davon, dass er jährlich seinen Obulus an den Deutschen Olympischen Sportbund zahlt. Gefühlt bekommt sowieso auch nur der "andere Verein" irgendwann mal Fördergelder. Ich erhalte ja nicht einmal als Mitglied ein inkludiertes Verbandsmagazin. Aber wenn der DOSB nicht die vielen Millionen Zahler hätte, sähe das "sporttechnisch", und nicht nur leistungssporttechnisch, sehr düster aus. Gut, der DOSB kann (und muss) gegenüber der Politik eine aktive Lobbyarbeit machen und somit auch auf die Gesetzgebung einwirken. Ja, so etwas brauchen wir als Philatelisten ja eher weniger. Im Prinzip ist der Bundesverband bei uns eher dafür da, einfach nur ein günstiges Umfeld zu schaffen, damit u.a. gute Forschung oder ein erfolgreiches Ausstellungswesen gedeihen kann. Vielleicht noch ein wenig Öffentlichkeitsarbeit, inklusive auch mal internationale Großveranstaltungen. Nur wenn das alles passt, kann auch mal ein bisher einfaches Vereinsmitglied "aufsteigen" bzw. überhaupt auf die Idee kommen, dass "etwas" machbar ist. Und so "blöd" und so wirklich unschön sich das anhören mag (und unpopulär ist), oftmals muss man zu seinem "Glück" gezwungen werden, einen Bundesverband muss man sich einfach gönnen, so etwas gehört einfach dazu, Strukturwandel (-pflicht) hin oder her. Da sollte man eher die Notwendigkeit der Landesebenen komplett überdenken. Dann bekommt der Bundesverband vielleicht sogar für das einzelne Vereinsmitglied mal eine sichtbare Aufgabe.

Und nein, ich bin übrigens kein Aussteller - kein Präsidiumsmitglied - und forsche nur aus der blauen Altpapiertonne.

Beste philatelistische Grüße zum Wochenende,
Thomas
 
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