Thema: (?) (102) DDR: Dienstpost, ZKD-Post und drum herum
Totalo-Flauti Am: 18.11.2018 09:58:44 Gelesen: 70604# 79@  
Liebe Sammlerfreunde,

mir fiel folgender Brief vom 7.7.1966 aus Leipzig nach Dresden in die Hände. Es sind gleich 3 "Besonderheiten" auf dem Brief vereint.

Als erstes wurde die ZKD-Sendung mit der Zusatzleistung "Mit Zustellungsurkunde" (Mi.Nr. 2) verschickt. Diese Zusatzleistung kostete 65 Pfennige und wurde mit dem Kauf der der "ZU"-Marke entrichtet. Die Zusatzleistung Zustellungsurkunde war im gesamten Zeitraum der Wirksamkeit des ZKD möglich. Vor dem 1. September 1960 kosteten die Gebühren für die Zustellungsurkunde entsprechend dem normalen Gebühren wie für das allgemeine Postpublikum. ZKD-Sendungen mit Zustellungsurkunde mussten seit 1960 einzeln in die ZKD-Einlieferungsbücher (mit Angabe des Empfängers) und ZKD-Eingangsbücher dokumentiert werden. Einfache ZKD-Sendungen wurden nur mengenmäßig erfasst.

Als zweites durchlief der Brief natürlich die ZKD-Kontrolle. Bereits in der Anordnung über die Errichtung des ZKD vom 26.09.1955 heißt es "Die Kontrollorgane des Zentralen Kurierdienstes des Ministeriums des Innern haben ständig Kontrollen über die Beförderung der Post und Einhaltung dieser Anordnung durchzuführen. Dabei wurde festgestellt, das der Empfänger in Dresden (wahrscheinlich ein privates Unternehmen) kein Teilnehmer am ZKD-Dienst war. Der Brief erhielt einen seit 1965 eingeführten Aufkleber. Die Sendungen wurden, wie hier, in der Regel dann als gewöhnliche Post ausgeliefert.

Als drittes ist auf dem Brief die "3" nicht zu übersehen. Diese Zahl wurde für den Empfänger als Hinweis auf die 3. Industriepreisreform in der DDR angebracht. In der DDR wurden seit 1964 Veränderungen an Preisen und des Preissystems in der Wirtschaft vorgenommen. Diese Reform erfolgte in drei Etappen (01.01.1964, 01.01.1965 und 01.01.1967). Die Stempelung mit der 3 weist insbesondere auf die 3. Etappe hin.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



Hinweis "Die Absenderfreistempel des Zentralen Kurierdienstes der DDR", Jörg Laborenz, 2005, ISSN 1617-4348, ISBN 3-8334-1820-6
 
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