Thema: Altdeutschland Sachsen: Michel-Nr. 15 Farben aus 17 Bestellungen
Markus Pichl Am: 18.11.2018 22:38:13 Gelesen: 4832# 7@  
@ Stone [#6]

Hallo Stone,

zur Zeit habe ich nur zwei sulfidierte Sachsen MiNr. 15 hier.

Die eine befand sich in einem "Folien-Vordruckalbum", in dem alle für eine Sulfidierung in Frage kommenden bzw. hierfür bekannten Marken sulfidiert sind. Verschiedene sulfidierte Marken aus diesem Album, habe ich schon in anderen Themen gezeigt.

Neben dieser am 11.1.1865 abgestempelten Marke, somit fällt nach Aktenlage der Druck nach Aktenlage in die Zeit, für welche der Drucker Farbstoff "Mennige" angegeben hat, stecken drei weitere MiNr. 15, welche nicht sulfidiert sind (davon eine mit Falschstempel). Diese drei nicht sulfidierten Marken, kann ich anhand der Farbgebung solchen zuordnen, die im Jahre 1867 gestempelt sind und zu solchen gehören, die nach meiner Ausarbeitung mit dem Farbstoff bzw. Farbstoffmischung "Chromgelb / Rot" gedruckt wurden. Zu den "Chromgelben", so möchte ich sie kurz benennen, gehört auch die überwiegende Menge von ungebrauchten Marken aus den Restbeständen, welche es heute noch bogenweise zu kaufen gibt und ich mindestens größere Einheiten von solchen mein Eigen nennen kann.

Damit das Stempeldatum besser lesbar ist, habe ich im rechten Bild die sulfidierte Marke auf den Kopf gestellt.



Die zweite sulfidierte Marke, welche ich hier habe, ist am 19.11.1866 abgestempelt. Diese habe ich vor ein paar Wochen, im Zuge der Diskussion um Kontrollrat 919 F, meinem ersten Versuch unterzogen, eine Sulfidierung "unsichtbar" zu machen. Was mir weitestgehenst, aber halt nicht gänzlich mit einem Reinigungsmittel gelungen ist. Wie gesagt, es war mein erster Versuch und ich war neugierig, was wohl passieren wird.

Links im Bild Zustand vor dem Versuch, rechts jetziger Zustand.



UV-Bilder zu diesen beiden Marken, werde ich noch zu gegebener Zeit zeigen. Nach meiner ersten Auswertung erachte ich auch die zweite Marke als eine mit dem Farbstoff "Mennige" gedruckte. Nachstehend die beiden sulfidierten mit nicht sulfidierten eingescannt. Später verwendete "Mennige-Marken" können ja durchaus vorkommen. Die drei Marken in unterer Reihe, fallen aufgrund meines weiteren Vergleichsmaterials, als auch meinen Auswertungen, zu den "Chromgelben".



Wenn wir die Aktenlage ernst nehmen möchten, dann müssen wir einsehen, vor allem in Bezug der Farbpigmente, als auch dem Farbauftrag, dass eine derart abweichende UV-Reaktion, für einen anderen Farbstoff steht.

Hier ein weiterer Vergleichsscan. Vier Marken und ein senkrechtes Paar MiNr. 15, davon nach meiner Ausarbeitung nur die beiden oberen Marken, mit Stempeldaten aus 1864 und 1865 mit Farbstoff "Mennige" gedruckt, zusammen mit Helgoland MiNr. 18 a und 11 (je Farbstoff Cochenille, für den Rotdruck) und in unterer Reihe 18 b und Berliner Neudruck 1882 zu MiNr. 11 (je Farbstoff Eosin, für den Rotdruck).



Mir wird kein Mensch einen mit Eosin gedruckten Rotdruck einer Helgoland-Marke zeigen können, welche so unter UV reagiert, wie eine mit Cochenille gedruckte. Umgedreht genauso wenig und bereits an Tageslicht kann man hier auf die bekannten Farbstoffe ableiten - wenn man denn genügend Übung hat.

Farbstoff "Mennige".

[1]

Farbstoff "Chromgelb".

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Beste Grüße
Markus

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[1] Urheber für das Bild: Von BXXXD, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1801293

[2] Urheber für das Bild: Von Shisha-Tom - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21174333
 
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