Thema: Altdeutschland Sachsen: Michel-Nr. 15 Farben aus 17 Bestellungen
Markus Pichl Am: 19.11.2018 00:28:02 Gelesen: 4790# 9@  
@ Stone [#8]

Hallo Stone,

in dem Scan mit den Helgoland-Marken, sehen wir in zweiter Reihe gegenüber dem senkrechten Paar zwei recht dunkel wirkende, von mir als "Chromgelb" bezeichnete MiNr. 15. Das senkrechte Paar und das ungebrauchte Einzelstück, hatten wir schon im ersten Beitrag zum Thema unter 254 nm Wellenlänge gesehen.

Wie auch immer, nun habe ich diese beiden dunkler wirkenden Marken, also das ungebrauchte Einzelstück und die in Leipzig am 17.12.1866 gestempelte Marke, zusammen mit vier weiteren Marken eingescannt. Darunter eine der beiden sulfidierten. Auf jede Marke habe ich mit blauem Buchstaben ein "M" für "Mennige" und ein "C" für "Chromgelb" virtuell aufgeschrieben.



So sieht das dann unter 254 mn Wellenlänge aus. Die Helligkeit des Fotos habe ich um 25% erhöht, sonst keine Veränderungen, gegenüber dem recht dunklen Foto vorgenommen. Die Veränderung des Helligkeitswertes macht die Reaktionen unterscheidbarer. Dies ist eine legitime Veränderung des Originalfotos.

Die beiden mit "C" im Scan gekennzeichneten Marken erscheinen auf meinem Bildschirm in einem dunkelolivgelb. Olivgelb ist eine in der Farbwirkung "dreckichere", "giftigere" Farbe, als gelboliv. Daher möchte ich die Reaktion, nach meinem UV-Foto, wirklich als ein dunkelolivgelb bezeichnen. Die am 11.10.1865 in PIRNA gestempelte Marke, fällt ohnehin, gemäß Aktenlage, in die Mennige-Druckzeit und reagiert hier in einem örangefarbenem Bereich. Nunja, ihre Tageslichtfarbe ist ja nun auch sehr leuchtend orange.



Zum guten Schluß habe ich das Originalfoto, also nicht die aufgehellte Version, über eine automatische Bildkorrektur verändert. Nur die von mir mit einem "M" gekennzeichneten Marken leuchten, die sulfidierte wenigsten partiell, in einem leuchtenden Rotton.



Es geht bei der hier gezeigten Unterscheidung lediglich darum, mit welchem Farbstoff die Marken gedruckt sind. Innerhalb der beiden Sorten, lassen sich dann weitere, feinere Unterschiede finden. Für mich ist die Sachlage klar, wo welcher Farbstoff Verwendung fand und dies deckt sich mit den Angaben des Druckers und setzt sich so fort, wenn ich weiteres Vergleichsmaterial hinzuziehe.

Für mich ist die Sache nun auch abgeschlossen. Dieses Jahr habe ich mehrere Wochen, mit Marken der Sachsen MiNr. 15, unter UV verbracht, Farbmessungen, als auch USB-Mikroskopbilder erstellt und unzählige Beiträge über diese Marke geschrieben. Für mich ist dies, aufgrund meiner UV-Erfahrung mit Marken aus hunderten von verschiedenen Michel-Nummern der deutschen Sammelgebiete, wissenschaftlich genug.

Aus gegebenem Anlaß möchte ich hier nebenbei noch erwähnen, dass auch Deutsches Reich MiNr. 71 mit verschiedenen Druckfarben, denen verschiedene Farbstoffe zugrunde liegen, gedruckt wurde. Zur Druckzeit dieser Marke bezog die Reichsdruckerei die Druckfarben noch von Dritten. Erst ab dem Jahre 1905 verfügte die Reichsdruckerei über eine eigene Farbenreiberei. Durch aus kann man auch DR MiNr. 71 nach Farben unterscheiden.

Beste Grüße
Markus
 
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