Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
Richard Am: 19.11.2018 10:32:03 Gelesen: 35852# 54@  
BDPh-Strukturreform - erste Ergebnisse

(BDPh / philatelie Dezember 2018) - Die organisierte Philatelie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Das hängt nicht nur mit dem Mitgliederrückgang zusammen. Es wird immer schwieriger, Mitglieder für die Übernahme eines Ehrenamtes in einem Verein oder Landesverband zu gewinnen. Vereine lösen sich deshalb auf, Landesverbände schließen sich zu größeren Einheiten zusammen.

Das Interesse, einem Verein beizutreten, hat in den letzten Jahren philatelieübergreifend nachgelassen. Darüber hinaus besteht beim BDPh interner Reformbedarf beispielsweise bei der Satzung, der Beitragsstruktur oder den Doppelmitgliedschaften.

Vor diesem Hintergrund haben Bundesvorstand und Verwaltungsrat auf ihrer gemeinsamen Sitzung Ende Januar 2018 die Einsetzung einer Strukturkommission beschlossen, die aus Jürgen Witkowski (Vorsitzender), Jürgen Häsler, Jürgen Herbst, Werner Müller, Dr. Klaus D. Schult und Gerhard Weiß besteht. Bei der Zusammensetzung der Strukturkommission wurde darauf geachtet, dass die Mitglieder alle Bereiche des BDPh (Vereine, Arbeitsgemeinschaften, Landesverbände, Direktmitglieder) vertreten und diese Gruppierungen sich mit Vorschlägen in die Arbeit einbringen können.

In mehreren Sitzungen von Frühjahr bis Sommer 2018 wurde ein Konzept erarbeitet, das Möglichkeiten aufzeigen soll, wie die organisierte Philatelie zukunftssicher gemacht werden kann.

Kern der vorgeschlagenen neuen Struktur ist die unmittelbare Mitgliedschaft aller Sammler im BDPh. Die bisherigen Landesverbände sollen fünf Regionen mit insgesamt 50 Regionalvertreter ergänzen, die von den Mitgliedern der jeweiligen Region gewählt werden. Vereine, Verbände und Arbeitsgemeinschaften können sich dem BDPh anschließen, wobei kein Beitrag erhoben werden soll, aber auch keine Stimmrechte in der Hauptversammlung bestehen.

Die Möglichkeit für Sammler, sich direkt dem BDPh anzuschließen, ist begrüßenswert, denn bei Vereinsauflösungen, die leider zunehmen, geht häufig ein Großteil der Mitglieder für immer der organisierten Philatelie verloren. Wo bestehende Strukturen verschwinden, müssen zeitgemäße Lösungen gefunden werden. Die Umwandlung aller bisher indirekten in direkte BDPh-Mitgliedschaften sieht der BDPh-Bundesvorstand allerdings mit großer Skepsis, weil nach dem Konzept der Strukturkommission für jedes Mitglied eine Beitrittserklärung vorzunehmen wäre. Angesichts der Alterstruktur der Mitglieder ist zu befürchten, dass ein großer Teil diesen notwendigen Schritt nicht mehr vollzieht. Problematisch wäre auch die neue Rolle der Vereine, Arbeitsgemeinschaften und Landesverbände. Der BDPh-Bundesvorstand will stattdessen diese Gruppierungen mit neuen Konzepten auch finanziell unterstützen, damit sie vor Ort für das Briefmarkenhobby werben können.

Die Aufgabe für die nächsten Monate wird sein, die konsensfähigen Vorschläge der Strukturkommission weiterzuentwickeln und gleichzeitig Instrumente zu finden, die die Struktur Schritt für Schritt den zukünftigen Gegebenheiten anpassen. Der BDPh Vorstand wird zur nächsten gemeinsamen Sitzung mit dem Verwaltungsrat Ende Januar 2019 Vorschläge für notwendige Satzungsänderungen und andere Reformen machen, über die diskutiert und beschlossen werden soll. Anschließend könnten die Mitglieder in der Zeitschrift philatelie rechtzeitig darüber informiert werden und eine Abstimmung auf der Hauptversammlung am 28. September 2019 in Bensheim erfolgen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11997
https://www.philaseiten.de/beitrag/190874