Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
Richard Am: 22.11.2018 09:13:22 Gelesen: 34813# 73@  
Im Verbandsforum [1] wird jetzt ebenfalls über den Verband und dessen künftige Struktur diskutiert.

Hier ein weiterer Beitrag von Jürgen Herbst, Mitglied der Strukturkommission, der unter anderem die Hintergründe der Schaffung der Kommission erläutert:

Hallo zusammen,

im Rahmen der Diskussion über eine neue BDPh-Struktur lohnt sich ein Rückblick auf die bisherige Entwicklung:

Auslöser für die Absicht, eine neue Satzung zu erarbeiten, war die mißglückte Regelung der Einbindung der Direktmitglieder. Das zeigte sich besonders beim Versuch, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Das notwendige Quorum stellte auf eine Mindestzahl von "Mitgliedern" ab, wobei nicht unterschieden wurde zwischen Personen und Verbänden.

Das zu heilen und in diesem Zusammenhang noch einige andere aus Sicht der Verbände wünschenswerte Änderungen vorzunehmen, war Auftrag und Absicht der von den Verbänden eingesetzten Satzungskommission. Man vermied es, das erarbeitete Ergebnis, also den in Wittenberg zur Abstimmung gestellten Satzungsentwurf, so rechtzeitig zu veröffentlichen, daß in den Vereinen und bei deren Mitgliedern darüber hätte diskutiert werden können.

Da aber durchsickerte, daß neben den notwendigen Reparaturarbeiten an Ungereimtheiten der alten Satzung und einigen wohlklingenden zusätzlich eingefügten Verbandszielen lediglich die Antragsmöglichkeiten der Einzelmitglieder zur HV durch das Erfordernis der Bündelung formal erschwert, faktisch aber beseitigt werden sollten, wurden zahlreiche weitere Anträge zu diesem Tagesordnungspunkt (und anderen) gestellt.

Die Zahl der Anträge für sich genommen hätte den Zeitplan bereits erheblich strapaziert. Hinzu kam eine langatmige und selbstgerechte Suada des damaligen Präsidenten sowie eine Stimmzählkommission, die ihrer Aufgabe organisatorisch nicht gewachsen war. Vor diesem Hintergrund einigte man sich darauf, eine neue Satzungskommission einzusetzen mit dem Auftrag, sich auch Gedanken über die künftige Verbandsstruktur zu machen.

An der Reaktion einiger Verwaltungsratsmitglieder ist abzulesen, daß man offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, daß diese "Strukturkommission" gerade den letzten Punkt, nämlich zukunftsfeste Strukturen zu schaffen, ernst genommen und in das Zentrum ihrer Überlegungen gestellt hat.

Dabei war den Beteiligten klar, daß ein solches Konzept auf Widerstände stoßen würde, wenn die dahinter stehenden Überlegungen nicht offen erläutert und diskutiert würden. Auch an die Möglichkeit einer schrittweisen Umsetzung wurde gedacht, soweit der Kern des Vorschlages, die getrennte Verantwortlichkeit für die unterschiedlichen Aufgaben, als Ziel bestehen blieb.

Die Überzeugungskraft des Argumentes, daß der in der Vergangenheit festzustellende Mitgliederschwund sich in der Zukunft ungebremst fortsetzen würde, wenn keine grundlegenden Änderungen erfolgten, wurde seitens der Strukturkommission zumindest den Verwaltungsrat betreffend überschätzt. Daß sogar Veröffentlichung und damit Erörterung des Konzeptes verhindert wurden, zeigt ein Verharren in den alten Strukturen, die alle Entscheidungen im kleinen Kreis von Funktionsträgern beließen, das die Vorstellungskraft zumindest derer übersteigt, die gelebte Demokratie gewöhnt sind.

Im "Konsens" aller Beteiligten, wie es offenbar dem BDPh-Präsidenten vorschwebt, erreicht man keine grundlegenden Reformen. Dazu bedarf es des Mutes, vermoderte Zöpfe abzuschneiden. Daran scheint es zu fehlen.

Beste Grüße

Altsax


[1] https://forum.bdph.de/showthread.php?17909-Zuk%FCnftige-Strukturen-der-organisierten-Philatelie

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Ich habe mir erlaubt, einen Satz in Fettschrift hervorzuheben. Der BDPh plante und plant vermutlich noch immer, dass Antragsrecht der Direktmitglieder - das sind die mit den höchsten Beiträgen an den Verband ohne erhöhte Leistungen des Verbandes - faktisch zu streichen. Zumindest muss jedem Antrag zur Hauptversammlung eine Unterstützerliste von weiteren 19 Mitgliedern hinzugefügt werden. Ob alle 19 bzw. 20 Unterschriften noch beglaubigt werden müssen, damit sie akzeptiert werden, ist unklar.

Der Vorstand des BDPh plant diesen Antrag zur Hauptversammlung in 2019 erneut zu stellen - meine Unterstützung zur Streichung weiterer Rechte wird er nicht bekommen.

Die gross angekündigte Strukturreform auf die Beschneidung der Stimmrechte und einige redaktionelle Korrekturen der Satzung zusammenzustreichen, führt den BDPh und seine Mitglieder nicht in eine erfolgreiche Zukunft.

Schöne Grüsse, Richard
 
Quelle: www.philaseiten.de
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