Thema: USA: Poney's Poste - Vignetten, Privatpost oder Briefmarken ?
vkleiner Am: 14.09.2009 07:06:42 Gelesen: 15548# 20@  
Hallo,

Christer Brunström hat mir die entsprechenden Ausgabe zu geschickt. Mit seiner Erlaubnis habe Ich den original Artikel in englisch unter http://www.philateria.com/html/poneys_poste.html veröffentlich.

Anbei eine Übersetzung aus:

ATALYA Cinderella Magazine Winter 200-2001, Vol 26, No.1 (Whole No. 52), Seite 8-9, Autor: Christer Brunström.

Die Pariser Poneys-Poste

Ich war vor kurzem in der Lage, eine Kopie der Pariser Poney Poste von einem britischen Briefmarkenhändler zu veröffentlichen. Janet von de Berg, ein alter US Briefmarkenhändler spezialisiert auf das Ungewöhnliche, hatte dazu folgende Hintergrundgeschichte in einer Preisliste von 1970:

"Eine sehr interessante, aber wenig bekannte Privatpost wurde in der französischen Hauptstadt 1893 gegründet, um wichtige Briefe aus den Briefkästen der Tabakläden rechtzeitig zu den Bahnhöfen zu transportieren, um die Nachtpostzüge, die sternförmig aus der Stadt in alle Richtungen fuhren, zu beliefern. Dafür wurden kleine Wagen, die von trabenden Ponys gezogen wurden, verwendet – daher auch der Name "Poney Post".

Schwarze Briefmarken mit einem Pferdekopf nach links blickend und der Aufschrift "Poneys-Poste Abonnement" wurden hergestellt und konnten in den Tabakgeschäften für 10 Centimes, die Gebühr pro Brief, gekauft werden. Diese Marken wurden als Markenheft zu je 10 Stück gedruckt, jede Marke mit 1 oder 2 geraden Kanten, und wurden vorne auf dem Brief, meist neben der offiziellen Briefmarke angebracht, die beide mit dem Stempel der Bahnhofspost entwertet wurde. Ein solcher Brief schmücken die Titelseite Robson Lowe's The Philatelist vom Juli 1965“

Im späteren Verlauf bot der Händler postfrische zu je 4 Dollar pro Stück an. Ein komplettes Markenheft wurde für 40 Dollar angeboten. Entsprechend seiner Preisliste wurden nur 18 Exemplare zum Verkauf angeboten.

Ich setzte mich mit der Bibliothek des Postmuseum in Stockholm in Verbindung. Sie bestätigten, dass der Umschlag auf der Titelseite der Juli Ausgabe 1965 The Philatelist gezeigt wurde. Leider gab es keine weiteren Informationen über die Poneys Poste innerhalb dieser Ausgabe des Magazins. Der hier gezeigte Teil des Umschlages wurde der Gare du Nord (Nord-Station) in Paris im Mai 1893 zu einer Anwaltskanzlei in London verschickt. Der Text unter dem Foto des Umschlages bringt grundlegende Informationen über den Betrieb der Poneys-Poste.

Janet van de Berg (wahrscheinlich das Pseudonym für Lowell Ragatz) verwendete sicherlich die Hintergrundinformationen über die Poney Poste aus dem Magazin The Philatelist. Es scheint allerdings überhaupt sehr wenig Informationen über diesen Briefdienst in Paris zu geben (es gab eine ähnliche Dienstleistung in London die „Court Bureau“ hieß).

In einem weiteren Ausgabe des ATALYA Cinderella Magazine SUMMER 2001, Vol 26, No.2 (Whole No. 53), Seite 3, wurden die verschiedenen Farben sowie zwei weitere Marken für "Rabatte" beschrieben.

Den Artikel aus "Linn´s Stamp news" sowie eine Kopie der genannten Ausgabe des "The Philatelist" versuche ich auch noch zu bekommen und zu veröffentlichen.

Volker
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1651
https://www.philaseiten.de/beitrag/19184