Thema: Deutsches Reich Germania Fehlprüfungen Farbe
Markus Pichl Am: 09.12.2018 17:46:49 Gelesen: 23647# 31@  
Hallo,

in den letzten Tagen habe ich 266 Marken der MiNr. 86, mit auf die Jahre 1915 bis 1920 datierbaren Entwertungen, im HSV-Farbraum gemessen. Ebenso, auch wenn es sich für den einen oder anderen Leser gewöhnungsbedürftig anhören dürfte, habe ich die 39 auf feinem Hochglanzpapier in doppelter Größe abgedruckten, welche einheitlich mit selbiger "Reprotechnik" aufgenommenen wurden (oder wie auch immer das ganz genau heißt), Abbildungen zu MiNr. 86 II im Farbhandbuch von Paul-Peter Jäschke eingescannt und ausgewertet. Um letzteres zu bewerkstelligen, gibt es eine spezielle Einstellung beim Epson V550.

Die Messergebnisse, der Marken aus dem Handbuch und meinen mir im Original vorliegenden Marken, laufen parallel.

Alle eingemessenen 266 Marken und 39 Abbildungen liegen im Bereich "Leichtes Blaurot", auf Farbwinkeln zwischen 346 und 359 Grad.

Die drei im Handbuch als "II f" dargestellte Marken fallen in den Ergebnissen quasi gleich aus, fallen auf einen hohen Farbwinkel und unterscheiden sich zu anderen Marken in einer hohen Sättigung und zugleich einer sehr hohen Helligkeit der Druckfarbe, fallen in der Farbwahrnehmung zu den anderen Marken auch durch abweichenden RGB-Werte auf. Es ist also hier, bei 86 II f, eine bestimmte Kombination von Farbwinkel, Sättigung, Helligkeit und RGB-Werten, welche die etwas weniger häufig vorkommende Druckfarbe verrät. Wenn sich auf diese Art und Weise eine Druckfarbe herausfiltern und auch einer gewissen Auflage zuordnen lässt, die sonst so, z.B. bei früher verausgabten Auflagen nicht vorkommt, dann können wir von einer eigenständigen und katalogisierbaren Druckfarbe sprechen.

Marken, die zur d-Farbe gehören, fallen auf niedrige Farbwinkel im Bereich "Leichtes Blaurot", gehen in der Farbwahrnehmung somit Richtung Magenta. Sättigungen und Helligkeiten fallen nach meiner Untersuchung in der d-Farbe unterschiedlich aus. Nicht alle als d-Farbe beurteilbaren Marken wurden oder werden als solche geprüft, dies liegt ganz einfach daran, dass die Farbreihen der BPP-Prüfer sich in der Regel nur nach dem subjektiven Empfinden, aber nicht nach objektiven Werten und Zuordnungen nach Auflagen ausrichtet. So kann es zu Fehlern, in der Beurteilung bei a-, c- und d-Farbe kommen.

Die drei im Handbuch dargestellten Marken in e-Farbe, weisen quasi einheitliche Messwerte aus. Ähnlich wie bei der f-Farbe, ist es auch hier eine gewisse Kombination von Farbwinkel, Sättigung, Helligkeit und RGB-Werten, welche die Marken verraten, welche zumindest in den Augen der BPP-Prüfer als eine solche angesehen werden bzw. wurden (im Moment prüft im BPP nur Herr Jäschke-Lantelme die Germania-Marken - bis einschließlich MiNr. 97). Dies wiederholt sich bei solchen Scans von Marken, zumindest an ernstzunehmenden Scans (damit meine ich nicht solche auf Philasearch oder ebay), die ebenfalls als e-Farbe geprüft bzw. attestiert sind. Dennoch bleiben im Moment bei der e-Farbe verschiedene Fragen offen, denen ich noch nachgehen werde.

Soweit mein Zwischenbericht.

Beste Grüße
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
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