Thema: Deutsches Reich Germania Fehlprüfungen Farbe
Markus Pichl Am: 10.12.2018 00:44:45 Gelesen: 23455# 39@  
@ Martin de Matin [#35]

Hallo Martin,

Lumen, Nanometer und Kelvin sind drei verschiedene physikalische Einheiten, die man nicht in Zusammenhang bringen sollte.

Unabhängig von gleichbleibenden Werten für Lumen und Nanometer, nimmt das Sonnenlicht an selben Fenster, aber zu einer anderen Jahreszeit, eine andere Lichtfarbe und somit einen anderen Wert für Kelvin ein.

Je nach Reflektionswinkel zur Lichtquelle, nimmt die Körperfarbe einen anderen Farbton oder gar Farbe an. Dies zeigt Gabi schön in Ihrem Beispiel, im Thema mit den Kaltfolien-Marken. Es ist auch unter UV-Lichtquellen zu beobachten, wenn sie dann auch stark genug leuchten, als auch im Sonnenlicht. Das von mir angegebene Beispiel, im Sonnenlicht, habe ich vor zwei oder drei Jahren zu genüge ausprobiert.

Es gibt keine ideale Lichtquelle, unter der das menschliche Auge bzw. auch die Weiterverarbeitung des Wahrgenommenen im Hirn, nicht subjektiven Eindrücken unterliegt. Ein Scanner hingegen liefert, bei optimaler Nutzung, für Soft- und Hardware vergleichbare Bilder. Selbst wenn die "Lämpchen" eine zu hohe Intensivität im Blaubereich haben sollten, so gilt das dann für alle eingescannten Marken und die Relation, bei hierdurch verschobenen Werten, ist wieder gewahrt. Hier im Forum habe ich auch schon aufgezeigt, wie derartige kleinen Schwächen, ausgleichbar sind, z.B. durch eine Farbkalibrierungskarte. Die Unterschiede in den Messwerten sind aber nur sehr gering und bringen keine andere Erkenntnis. Selbst wenn man einen Aufwand übt, um einen Scanner mit weiterer Software noch besser in der Farbe zu kalibrieren und die Beste am Markt erhältliche Grafikkarte für seinen PC kauft, dann verschiebt dies nur die Werte in Relation, erbringt aber wieder keine neuen Erkenntnisse, als wenn man wenigstens die von mir verwendete Soft- und Hardware nutzt.

Das Legen von Farbreihen, nur mit dem menschlichen Auge, bringt Fehler in diese. Dies wurde nun schon mehrfach außerhalb von diesem Thema belegt. Es bedarf bei der Farbprüfung immer der Nutzung mehrerer Lichtquellen und selbstverständlich dazu tauglichem Vergleichsmaterial. Selbiges Aussehen einer Druckfarbe bei zwei Marken, als auch vergleichbare Messwerte (egal ob bei der von mir verwendeten HSV-Farbraummessung oder bei einer Messung durch Spektrometer), können sich dann immer noch, z.B. bei Betrachtung unter UV, schnell in zwei verschiedene Druckfarben aufteilen. Notfalls kommt man nicht umhin, sich abschließend den Pigmentaufbau der Druckfarbe bei Durch- und Auflicht in einem Mikroskop anzusehen, auch um Farbverfälschungen zu erkennen.

Der Aufwand, um Marken nach Farben korrekt für eine Katalogisierung einzuteilen, ist sehr groß. Siehe hierzu auch die Ausführungen von Dr. Carsten Burkhardt, in den "Köpfe-Themen".

Da fällt mir noch ein schönes Beispiel ein. UV-Reaktionen von hellen DR 112 a sehen unter UV, wenn sie zusammen mit einer 112 b nicht nah genug an der UV-Lichtquelle liegen, nahezu gleich wie die der 112 b aus. Je näher man mit den Marken zur UV-Quelle rückt, bleibt die Reaktion der 112 b deutlich hell und die UV-Farbe der 112 a verdunkelt sich.

Beste Grüße
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
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