Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 16.12.2018 12:07:31 Gelesen: 159322# 212@  
Hallo zusammen,

etwas ganz besonderes war die Fahrt mit zwei Übernachtungen auf die Insel Tumbatu. Die Insel war für Touristen gesperrt. Da Steffi auf Tumbatu für ihre Bachelor-Arbeit forschte, durften auch wir auf der Insel übernachten. Die Fahrt dorthin war aber schon ein kleines Abenteuer. Mit dem Kleinbus ging es bis zu einem „Hafen“ im Norden Sansibars gegenüber von Tumbatu.



Zum Glück hatten wir nur sehr wenig Gepäck im Rucksack dabei. Um auf die Insel zu gelangen musste man erst einmal auf das Boot kommen. Es gab keinen Steg sondern man ging ins Wasser bis es ca. hüfthoch war. Dann konnte man ins Boot klettern. Vor Tumbatu angekommen war es umgekehrt – man stieg ins Wasser und ging zum Strand.

Auf Tumbatu war es selbstverständlich, sich bei der Kleidung anzupassen. Vor allem Steffi und meine Frau mussten ein Kopftuch tragen. Wir wohnten im Haus der Gasteltern von Steffi, die sich für uns vier sehr einschränken mussten. Die Wohnverhältnisse waren für uns relativ primitiv, für Tumbatu aber schon sehr gut.



Diese Ansichtskarte schickte Steffi am 10.11.2009 an meine Eltern. Über ihre Arbeit über die Mikrokredite schreibt sie: „Mir geht es gut und meine Forschung geht langsam vorwärts. Je mehr ich mich mit der Wirtschaft beschäftige, desto mehr beeindruckt mich die Überlebenskunst der Menschen und zugleich erschreckt mich die Armut. Viele wissen nicht, ob sie für den nächsten Tag das Essen für eine Mahlzeit aufbringen können und viele Familien leben von 3 – 7 € pro Tag (für ca. 8 Leute). Zugleich liegt das touristische Sansibar mit seinen Luxushotels und reichen Touristen in unmittelbarer Nähe – eine unwirklich scheinende Parallelwelt.“

Soviel für heute, viele Grüße
Volkmar
 
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