Thema: Berlin: Briefmarken mit Prüfzeichenfälschung "Georg Bühler"
Markus Pichl Am: 19.12.2018 19:04:57 Gelesen: 9791# 3@  
Hallo,

gemäß BPP-Schriftenreihe Band 3 war Herr Bühler von 1959 bis 1974 Mitglied im BPP. Dort sind die Prüfgebiete: Altdeutschland, Alteuropa und Altübersee vermerkt.

"Alt" ist eine nicht genau definierte Bezeichnung und es kann in gewisser Weise zu einer subjektiven Ansichtssache werden, was man denn nun genau als "Alt" verstehen möchte. Es fehlt diesen drei Prüfgebietsbezeichnungen die spezifische Angabe über genau definierte Prüfgebiete oder wenigstens Zeiträume. So ist auch der Begriff "Altdeutschland" nicht mit "Altdeutsche Staaten" gleichsetzbar. Dies alles wird dann wohl dazu geführt haben, dass Herr Bühler auf einmal als BPP-Mitglied damit anfing alles mögliche an Marken, bis in die Germaniazeit, mit seinem BPP-Prüfstempel zu versehen und dies führte im BPP selbstverständlich nicht auf ein wohliges Verständnis und letztendlich trennten sich der BPP und Herr Bühler, im besagten Jahre 1974. So in etwa, habe ich es vor vielen Jahren erzählt bekommen. Wer eine bessere Version hat, der möge sich melden.

Die Prüfstempel, mit der Endung "BPP", wurden erst im Jahre 1973 eingeführt. Somit hat Herr Bühler seinen BPP-Prüfstempel nur recht kurze Zeit inne gehabt und dieser wurde mit großer Wahrscheinlichkeit auch an den BPP zurück gegeben.

Hier eine Helgoland MiNr. 14 d, signiert mit echtem Signaturstempel "BÜHLER BPP". Das "c" mag mit Bleistift vermerkt haben wer will, die Marke gehört zur IV. Auflage und somit "d".



Nach Ausscheiden aus dem BPP war Herr Bühler dann als freier Prüfer aktiv. Seine Atteste erstrecken sich bis hin zu unverausgabten Marken Deutsches Reich MiNr. X und XI auf Vorlagekarton. 1978 veröffentlichte er sein legendäres Handbuch "SACHSEN 3 PFENNIG ROT", in einer durchnummerierten Auflage von nur 500 Stück. Spätere Atteste bzw. die dort niedergeschriebenen Sachverhalte, so ab ca. dem Jahre 1990, treffen dann nicht mehr immer genau ins Schwarze. Ob diese späten Atteste dann auch immer selbst von Ihm ausgestellt wurden, steht dann auch noch auf einem anderen Blatt. Peter Feuser umschreibt in seinem Auktionskatalog zur 89. Auktion, bzgl. Herrn Bühler, diverse Verwicklungen in kriminielle Aktivitäten.

Auszug: Auktionskatalog 89. Peter Feuser Auktion



Leider geriet dann, nachdem Herr Bühler 1999 verstorben war, mindestens einer seiner Signaturstempel "Georg Bühler" in die Hände Dritter und vermutlich wird damit auch heute noch gestempelt. Bei den bisher hier im Thema aus diversen Angeboten gezeigten angeblichen Prüfersignaturen "Georg Bühler", handelt es sich jedoch nicht um Abdrucke von einem echten sondern von einem imitierten, sprich falschen Prüferstempel.

Morgen gibt es weitere Angebote, mit Berliner Marken und falscher Prüfersignatur "Georg Bühler", zu sehen. Aber das vorstehende, wollte ich hier auch vermerken.

Beste Grüße
Markus
 
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