Thema: Moderne Privatpost: Brieflogistik Oberfranken, Bamberg
Stefan Am: 20.12.2018 21:25:19 Gelesen: 4898# 2@  
@ EdgarR [#1]

1 - die banale Erklärung: bei der Brieflogistik Oberfranken bzw. bei deren "Mutter", der MainPost Logistik hat keiner einen Überblick, welche jenseits des eigenen Zustellgebiets tätige Privatpost im Mail Alliance-Verbund noch aktiv ist und wo. Nicht völlig unrealistisch, denn umgekehrt scheint auch in Schleswig-Holstein bei der dortigen Privatpost noch keiner was von der Brielogistik Oberfranken gehört zu haben.

Ich sehe keine Hinweise für eine maschinelle Sortierung der Sendung bevor diese für den Versand über die Deutsche Post frankiert wurde. Kann es sein, dass die Sortierung per Hand vorgenommen wurde und sich jemand schlichtweg vertan hat? Irren ist menschlich. ;-)

Auch bei einer maschinellen Sortierung muss nicht jede Postleitzahl, welche von einem Zustellpartner mit eigenem Personal bedient wird, in der Software zur Steuerung der Sortierung angegeben sein. Dies kommt/kam durchaus vor und zugegebenermaßen auf Dauer u.U. ein recht teurer Fehler "vom Amt" (d.h. vom Briefdienstleister auf eigene Kosten bzw. zu Lasten des jeweiligen Absenders). Auch in solch einem Fall muss die jeweilige Postleitzahl per Hand eingegeben oder sonstwie als Datensatz in die Software importiert werden, damit die "Maschine" weiß, was diese später zu tun hat.

2 - eine beunruhigende Erklärung: Es kommt der MainPost Logistik - denn diese Muttergesellschaft der Brieflogistik Oberfranken ist der Konsolidierer "K2093" - billiger, den Brief für die DP AG zu frankieren und konsolidieren (nämlich wegen der Rabatte, die dann rückerstattet werden), als ihn über eine Partnerfirma im Mail Alliance-Verbund weiterzureichen. Träfe das zu so hieße das dass das ganze Privatpost-System in Deutschland im Grunde genommen eine Fehlkonstruktion wäre und längerfristig zum Scheitern verurteilt ist.

Ein Grundsatz der Konsolidierung: Die Anschriften der zu konsolidierenden Sendungen müssen maschinell lesbar sein, d.h. üblicherweise gedruckt (und nicht handgeschrieben), dito darf bei Fensterbriefumschlägen die durchsichtige Folie nicht reflektieren bzw. muss sich die Farbe der Empfängeranschrift ausreichend vom Briefumschlagpapier abheben.

Da die Empfängeranschrift handschriftlich vermerkt wurde, gehe ich in diesem Fall nicht davon aus, dass eine Konsolidierung erfolgte. Sollte konsolidiert worden sein, müsste sich auch eine fortlaufende Nummerierung auf dem Umschlag befinden. Weiterhin gehe ich davon aus, dass die Austauschpreise für Sendungen innerhalb des Netzwerks der Mail Alliance niedriger sind als man üblicherweise durch größtmögliche Rabatte bei der DPAG via Konsolidierung erzielen könnte (egal ob BZE = Briefzentrumseingang oder BZA = Briefzentrumsausgang).

Gruß
Pete
 
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