Thema: Sinnvolles Vorgehen zum Verkauf von Briefmarken
Cantus Am: 26.12.2018 09:24:11 Gelesen: 11395# 4@  
@ Phil Ologe [#1]

Hallo,

das mit den 40% stimmt so nicht. Vom Zuschlagspreis zieht der Auktionator seine Prozente ab, da er ja schließlich erhebliche Kosten für die Bearbeitung und Beschreibung des Loses oder der Lose hat, er muss also Fachpersonal bezahlen, den Druck von Auktionskatalogen bezahlen, die Saalmiete für den Auktionstag bezahlen, die Lagerungskosten des Materials bis zum Auktionstag in einbruchsicheren Räumen bezahlen und Anderes mehr. Darüber hinaus werden staatlich festgesetzte Umsatzsteuern beim Verkauf von Briefmarken und anderem entsprechenden Material fällig, auch das darf man nicht vergessen. Insgesamt wird der Auktionator also viele Kosten alleine dafür haben, um für dich etwas zu verkaufen. Darüber hinaus will er aber auch noch etwas verdienen, denn davon lebt er und Auktionen gibt es nur in größeren Abständen. So beträgt der Abzug vom Zuschlagspreis in aller Regel nur etwas mehr als 20%, dafür entfallen für dich aber alle diese Zusatzkosten, und außerdem hat er einen potentiellen Kundenkreis, der meistens in die tausende geht, was du erst einmal finden müsstest.

Die anderen Prozente werden nur dem Käufer auferlegt, sie wirken sich nicht auf die an dich vorzunehmende Erstattung aus und du merkst davon auch nichts.

Der Verkauf einer größeren Sammlung mit auch hohen Werten auf einer Börse oder einem Tauschtag epfiehlt sich in aller Regel nicht, da du dort sehr leicht das Opfer von Betrügern oder unseriösen Sammler werden kannst, die nur ein preiswertes Schnäppchen suchen und insbesondere dann mit niedrigen Angeboten daherkommen, wenn sie merken, dass der Anbieter keine Ahnng hat, was mit absoluter Sicherheit auf dich zutreffen dürfte, denn alleine schon der Hinweis auf einen hohen theoretisvhen Katalogwert deutet darauf hin, dass du absolut keine Ahnung von realisierbren Kaufpreisen für dein Material hast. Da ist es allemal besser, die Bewertung deines Erbes den Fachleuten eines großen Auktionshauses zu überlassen.

Nur mal so als Hinweis. Sammlungen werden allgemein zu etwa 8% bis höchstens 20% des Katalogpreises über Auktionen angeboten, der Zuschlagspreis hängt dann von der Anzahl der potentiellen Käufer ab. Wertvolle Einzelstücke aus der Sammlung werden unabhängig von irgendwelchen Katalogpreisen so angeboten, wie der Markt das hergibt, das kann nur ein Teil eines Katalogpreises sein, das kann aber auch ein Vielfaches eines Katalogpreises sein. Katalogpreise interessieren in dem Rahmen meist überhaupt nicht.

Eine letzte Variante besteht darin, dass du privat verkaufst, also bei dir zu Hause ein potentieller Käufer in aller Ruhe die Sammlung prüfen kann. Dazu ist es aber erforderlich, dass du eine Ahnung von dem hast, was du anbietest, dass du also weißt, wie solches Material in den letzten Jahren bei verschiedenen Anbietern gehandelt worden ist, und dass du auf gar keinen Fall zulässt, dass so ein potentieller Käufer nur die Preziosen aus der Sammlung für kleines Geld aufkauft und du auf dem großen schwer verkäuflichen Rest sitzenbleibst. Bei so einem Hausverkauf solltest du dir aber zusätzlich einen kräftigen Beobachter mit in die Wohnung bitten, damit du nicht bestohlen oder sonstwie geschädigt wirst, denn du weißt ja nicht, was das für eine Person ist, die du da in deine Räumlichkeiten und an dein Erbe lässt. Da kann es schon ausreichen, dass du zwischenzeitlich mal auf die Toilette musst und nur dein Gast mit der Sammlung alleine bleibt.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
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