Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
SH-Sammler Am: 26.12.2018 10:07:45 Gelesen: 195814# 286@  
@ bayern klassisch [#282]
@ Filigrana

Hallo Ralph, hallo Adriana,

ich habe diesen Beitrag etwas aus den Augen verloren, weil ich mich im November auf die Ausstellung zum “Tag der Briefmarke” in Allschwil bei Basel vorbereiten musste. Dort habe ich eine Goldmedaille erhalten für meine Heimatsammlung Schaffhausen.

Beim Durchstöbern der vielen Beiträge fand ich Ralph’s Beitrag [#282] mit dem Brief vom 22. 2. 1776 von Zürich nach Memmingen, welcher noch der Antwort “eines Schweizers” bedurfte. So habe ich mich wieder mal hinter meine Bücher (R. Schäfer, Band III) gesetzt, um die Taxierung des Briefes nachvollziehen zu können.

Zürich hatte erst ab 1790 einen Vertrag mit Thurn & Taxis. Vorher mussten alle Briefe ab Zürich in das “deutsche Reich” via Schaffhausen geleitet werden. Hier findet sich nun eine Aufstellung der Taxen aus dem Jahr 1775, abgehende Briefe ab Schaffhausen ins Ausland.



So steht geschrieben, dass Schaffhausen von Zürich viele Briefe erhält (und dann weiterleitet), deren Bearbeitung und Kontrolle “hier” umständlich sei… Die Taxe für den einfachen Brief ab Zürich nach Memmingen ist mit 8 Kreuzern notiert, davon 2 Kreuzer für die Strecke Zürich bis Schaffhausen.

Auf dem Brief sind 2 Teilbeträge notiert: 3 und 5.

3 Kreuzer sind für Schaffhausen (inkl. den 2 Kreuzern an Zürich), welches den Brief bis zum Austauschbüro in Randegg resp. Singen brachte. Ab dort wurden 5 Kreuzer für die T&T-Post geschrieben, zusammen also 8 Kreuzer.

Im Weiteren steht auf dem Brief noch die Zahl 9. Da wird der Postbote seinen Obolus von 1 Kreuzer geltend gemacht haben (diese Aussage jedoch ohne Gewähr).

Ich denke, dass dieser Brief somit schlüssig beschrieben ist.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
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