Thema: Altdeutschland Württemberg: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 01.01.2019 12:06:58 Gelesen: 44581# 107@  
@ olli0816 [#106]

Hallo Oliver,

2 nette Briefe und die Destination Italien ist ja immer schön zu sehen.

Die Postler damals hatten auch in großen Städten wie Neapel, oder Turin, wie bei deinen Briefen, i. d. R. keine Probleme mit der Zustellung der Briefe, weil man wusste, wer wem schrieb. Die Masse der Menschen bekam eh kaum Post und in Neapel Post aus Deutschland nur wenige Menschen bzw. Firmen. Wenn dann noch Vor- und Nachname passten, hatte man den richtigen Empfänger schon zugeordnet.

Sollte es wider Erwarten mehrere Personen (oder Firmen, wie in Köln "Farina") gegeben haben, kannte man oft sogar anhand der Absendeorte oder der Absender selbst den richtigen Empfänger und selbst im "worst case scenario" ließ man den Briefträger einfach vor Ort erfragen, ob das ein Brief für den richtigen XY sein könnte und man Post daher erwartete, oder nicht und wenn der 1. potentielle Empfänger verneinte, brachte man den Brief dem 2. potentiellen Empfänger und wenn es der nicht war, dann war es halt der 3.

Die Mühewaltung damals ist eine Tatsache, die heute bei unserer Servicewüste kaum zu begreifen ist - aber die Bediensteten wurde damals, hier und in Italien, wohl auch nicht zugeworfen mit Aufgaben, mit denen die Post historisch gar nichts zu tun hatte, wie dem Verteilen von Werbung usw.. Und wenn man ein schlecht beschriftetes Briefchen dem richtigen Adressaten zutragen konnte, weil man gelehrig und fleißig war, dürfte auch ein bischen was hängen geblieben sein - entweder auf die Hand, oder in die Kehle und so schlecht finde ich das gar nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph (der sich freuen würde, noch mehr Briefe von dir zu diesem, oder anderen klassischen Themenbereichen sehen zu dürfen)
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10337
https://www.philaseiten.de/beitrag/194242