Thema: Sinnvolles Vorgehen zum Verkauf von Briefmarken
bovi11 Am: 01.01.2019 12:14:10 Gelesen: 10742# 14@  
@ olli0816 [#12]
@ Phil Ologe [#1]

Die eBay-Variante würde ich mir sparen. Ich weiß den Betrag nicht genau, aber irgendwo über 18.000 EURO (?) kommt das Finanzamt wegen UST an und wenn Du viele Positionen anbietest, befindest Du dich sofort in einem Graubereich bzgl. gewerblichen Handel, obwohl Du nichts anderes machen möchtest, als die überschüssigen Marken zu verkaufen. Der Aufwand steht sowieso nicht im Verhältnis zum Ertrag.

Diese von olli0816 beschriebene Problematik kommt noch dazu.

Früher war die Rechtsprechung des BFH so, daß auch die Verwertung großer Sammlungen in vielen Einzelpositionen als private Vermögensverwaltung angesehen wurde. Von dieser Rechtsprechung ist der BFH bereits vor einiger Zeit abgerückt.

Beispielhaft:

http://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=pm&Datum=2018&nr=32169&linked=urt

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/fg-koeln-urteil-14-k-188-13-umsatzsteuer-einkommensteuer-ebay/

Anders dagegen, wenn eine Sammlung en bloc verkauft wird. Das aber wäre bei der beschriebenen Sammlung kaum sinnvoll, denn der Kaufpreis einer solchen Sammlung wird bei eBay keinesfalls auch nur ansatzweise an das mögliche Ergebnis heranreichen.

Wettbewerbsrechtlich schließlich liegt die Hürde zum gewerblichen Handel sehr viel niedriger. Das heißt, um wettbewerbsrechtlichen Ansprüchen von einschlägig handelnden Händlern zu entgehen, müßte man beim Einzelvertrieb einer umfangreichen Sammlung die üblichen Kriterien eines Gewerbetreibenden erfüllen:

Impressum
Widerrufsrecht
Gewährleistung
Informationspflichten
usw.

Grüße

Dieter
 
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