Thema: Was unternimmt der BDPh gegen die Ausgabenflut der Deutschen Post ?
DL8AAM Am: 08.01.2019 17:36:32 Gelesen: 15778# 19@  
@ Baber [#17]

Aber er könnte wenigstens seine Stimme erheben.

Ja, da gebe ich Dir vollkommenm recht, das ist das absolut einzige was der BDPh in diesem Zusammenhang machen könnte.

Aber dieses Stimmeerheben hat dann auch nur eher einen nach Innen gerichteten Sinn. Nur damit die eigenen Mitglieder sehen, er macht etwas. Eine Nebelkerze ins eigene Vereinslokal werfen. Die Außenwirkung dürfte gleich Null sein. Und ob man sich dafür, d.h. für Nichts, das Grummeln der Post zuziehen sollte? Man weiss ja nie, wie ob sich nicht doch mal die Rahmenbedingungen ändern.

Natürlich könnte der BDPh in letzter Konsequenz seine Mitglieder publikumswirksam, öffentlich zum Boykott aufrufen, nur damit verprellen sie u.U. eher sogar noch einen Teil ihrer eigenen Klientel, nämlich die so etwas bisher noch immer (gerne) bezogen haben (und es weiter womöglich einfach wollen), die stehen dann womöglich sogar innerhalb ihres Vereins als "letzter Depp" da. Und ob es so ein Boykottaufruf dann überhaupt "in die Ticker" der Nachrichtenagenturen schafft, um die mediale Öffentlichkeit zu erreichen, dürfte sehr zweifelhaft sein.

Eigentlich bleibt dem BDPh nur noch a) regelmäßig zu sagen, 'das gefällt mir aber nicht' und b) es dann aber gut sein zu lassen. Im Prinzip kann er das alles dann auch gleich sein lassen. Ein bekannter amerikanischer Theologe aus dem letzten Jahrtausend, mit dem deutschklingenden Namen Reinhold Niebuhr, brachte es mal auf den Punkt "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, courage to change the things I can, and wisdom to know the difference." ;-)

Wie soll man aber Jugendliche zum Sammeln bringen, wenn auch der Geduldigste bei der Ausgabenflut von Doppelausgaben

Auch wenn ich Dir da leider die Illusionen rauben muss, ich bin mir sehr sicher, dass die Chance außenstehende Jugendliche (in nenneswerter Masse) neu für das Neuheitensammeln anzuwerben und zu binden, noch sehr viel geringer sein dürfte, als die Chance die DPAG durch unser Zutun, zum Umdenken ihrer Ausgabepraxis zu bewegen. Das machen erst wirtschaftliche Zwänge bzw. wenn es sich nicht mehr rechnet. [Unsachlich] Da lässt der BDPh eher am Sonntag die Sonne scheinen. [/Unsachlich]. Sorry.

Selbst wenn die Post "ab sofort" wirklich nur den echten Markenbedarf mit ihren Ausgaben bedienen würde, wäre die zu erwartende Nachwuchsförderung dadurch sehr gering, eher Null. In der Praxis ist die Sichtbarkeit von Briefmarken im privaten Posteingang von nichtphilatelischen Normalmenschen fast komplett verschwunden. Dieser Weg des Erstkontakts ist einfach nicht mehr existent. Eine eventuelle Anwerbung muss also über andere Anreize stattfinden und da binde ich Neulinge sicherlich sowieso nicht mit der Idee "nun sammle mal vollständig die Neuheiten der DPAG", insbesondere für die Gruppe der eher finanzschwachen Jugendlichen. Also ist es eigentlich auch vollständig egal, was die Post verausgabt. Der Komplettanspruch als Sammlungsmotivation ist in jeden Fall für diese Gruppe irrelvant. Bleibt nur als Zielgruppe bzw. als Druckmittel noch der Altbestand als "Neuheiten-Bezieher" übrig. Und dieses Druckmittel ist für den BDPh einfach zu gering, um überhaupt ein kleines Jucken bei der Post zu erzeugen.

Das mag zwar alles recht "negativ" klingen, aber ich meine das dürfte die Lage widerspiegeln. Leider.

Nachsatz: Die Interessenvertretung nach KaraBenNemsi [#18] sehe ich eher international im Rahmen der FIP etc., hier den deutschen Philatelisten eine hörbare und gewichtige Stimme zu geben. Und hier ergeben sich, für einen der größten nationalen Verbände weltweit, etliche interessante und notwendige Ansatzpunkte, die für das Überleben der Philatelie sehr viel wichtiger sind, wie u.a. die Ausstellungsordnungen etc. Hier muss die Kraft des BDPh eingesetzt werden, hier ist das sinnvoll - und nicht in ein paar Flügelschläge einer Mücke mehr, die versucht den dicken Panzer eines Krokofanten mit ihrem fragilen Stachelchen zu durchdringen. Mehr als ein leises, schwaches Summen kommt da nicht an, wenn überhaupt. Leider. Ja, es wäre schön, wenn ... aber ... Ja, ich weiss, das typische German schwarzsehen.

Gruß
Thomas
 
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