Thema: Was unternimmt der BDPh gegen die Ausgabenflut der Deutschen Post ?
Wolfgang Lang Am: 08.01.2019 23:13:46 Gelesen: 15578# 24@  
Guten Abend,

ich denke, es wäre zielführend, wenn jemand sich die Mühe machen würde, die Herausgeber und Initiatoren der deutschen Marken etwas genauer zu benennen. Das Thema ist auf jeden Fall nicht zutreffend gewählt, und unter einer falschen Überschrift kommt selten etwas richtiges zustande.

Wie wir alle wissen, ist das BMF seit 1.1.1998 Herausgeber unserer Marken. Die legen auch die Anzahl an Marken fest (allerdings ohne die Dauerserien und - wie oben richtigerweise geschrieben - die ähnlich wie Dauerserien einzustufenden selbstklebenden). Auf die Anzahl hat die Post nur geringen Einfluss bei der Menge dieser Dauerserien, aber die sind zum größten Teil für den Schalterbetrieb wirklich vonnöten. Nehmen wir also z. B. den Nettorest von 52 Marken per annum, von denen einige durch jährlich erscheinende Ausgaben bereits festgelegt sind (Jugend, Wohlfahrt, Weihnachten, Sport, die Kirchen etc.). Den Rest von sagen wir 34 Stück teilen sich der Programmbeirat und die Post auf, wobei letztere seit neuerem ein etwas größeres Stück vom Kuchen hat. Der Programmbeirat hat das Vergnügen, aus sämtlichen Vorschlägen aus der Bevölkerung (incl. höchster politischer und kultureller Kreise) unter Berücksichtigung aller "No-go-areas" (keine Todestage, keine Schlachten oder dgl., keine krummen Jubiläen, keine lebenden Personen mit den bekannten Ausnahmen, auch nicht den Hauch von "Product placement" usw.) ca. 12 bis 15 Themen abzustimmen. Für den Rest wählt die Post die Themen aus und gestaltet die Marken auch selbst, und ich kann sagen, dass diese nicht die schlechtesten Ergebnisse sind. Die Post könnte also allerhöchstens die Markenanzahl um ca. 30 % verringern, wenn sie vollständig auf ihren Anteil an Themen und Ausgaben verzichten würde. Da sie die Sachen aber auch verkaufen soll, ist die eigene Einflussnahme unverzichtbar.

Wozu soll der BDPh die Deutsche Post AG auffordern ? Wer spricht berechtigterweise von einer Ausgabenflut im bevölkerungsreichsten Staat der EU, gemessen an der Ausgabenmenge benachbarter Staaten (die sich allerdings ihr Grab schaufeln)? Wenn ich mir anschaue, welche Themen im Jahr 2020 nicht gewürdigt werden (das Ausgabeprogramm ist ja seit letztem Monat veröffentlicht), könnten es noch einige Marken mehr sein, um den kulturellen Auftrag der Briefmarken zu erfüllen.

Wir sollten froh sein, dass es bei der Post noch Leute gibt, denen die Briefmarke am Herzen liegt. Selbstklebende Labels aus dem Drucker wären allemal billiger, und der Konzerngewinn wäre auch höher. Da das BMF aber bestimmt, gibt es diese Markenmenge. Und das BMF wird den Teufel tun, seinen selbst auferlegten kulturellen Auftrag zu kurz kommen zu lassen.

Also: Bring einer belastbare Zahlen, über wie viele Marken der BDPh mit der Post tatsächlich reden könnte. Und dann sagt, ob diese Anzahl eine Konfrontation wert sind. Man braucht sich nämlich auch zukünftig gegenseitig.

Und zum Schluß meine persönliche Meinung: Man gewinnt keinen einzigen "jungen" Sammler über den Zwang des Komplettsammelns von Neuerscheinungen. Die pusten Euch was.

Schönen Abend

Wolfgang
 
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