Thema: Österreich Lombardei und Venetien: Schöne Belege
Max78 Am: 10.01.2019 20:06:11 Gelesen: 33498# 32@  
Lieber Ralph,

da Du ja so viele schöne Belege in den unterschiedlichsten Themen (die auch dementsprechend betitelt sind) vorstellst und erklärst, ein Dankeschön an dieser Stelle. Auch mich hat die Anschrift zum Denken angeregt, weil man so etwas, wie Du schon erwähnt hast, nicht alle Tage sieht.

Da ich eher an schriftlichen Vermerken interessiert bin, käme mir folgendes in den Sinn:

Herr J. Scheuer ist zu Besuch bei Herr D. J. Lehmann, schließlich benötigt die Post ja eine eindeutige postalische Anschrift, damit der Brief ankommen kann. Im historischen Adressbuch Berlin findet sich von 1845 bis nach 1855 ein gewisser D. J. Lehmann, beschäftigt als Wollen- u. Baumwollwaren-Fabrikant und Händler in der Spandauer Straße 64. Ein gewisser J. L. Scheuer, Tuchmacher in der Linienstraße 64, läßt sich in den historischen Adressbüchern bis 1846 nachweisen. Danach übernimmt ein G.L. Scheuer, ebenfalls Tuchmacher, die Adresse in der Linienstraße.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Absender mehrere (frankierte) Briefe an Lehmann versendet hat und bei diesem hier speziell J. Scheuer "um Öffnung bittet". Also ähnlich im Sinne von Markus' Anmerkung "per Adresse", bloß mit dem Zusatz, dass mehrere Briefe gebündelt den Weg nach Berlin gingen. Die Formulierung "... mit Briefen des ..." klingt natürlich etwas zweideutiger als "mit Briefen von/an ..."

Nur eine weitere Idee in einem Fall, den man wohl kaum 100-prozentig aufklären kann. ;-)

Danke Dir für's Zeigen, immer wieder spannend, lg Max
 
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