Thema: Wie kann mehr Interesse am Sammeln geweckt werden ?
DL8AAM Am: 18.01.2019 15:28:50 Gelesen: 8452# 30@  
@ Setubal [#28]

Ich meine so einen Styvesandt-Brief (vielleich sogar den?) auf der "New York Stampshow 2016" auch gesehen zu haben ;-) Ich muss mal meine Bilder durchgehen. Es waren in New York sehr viele Briefe aus den frühen Kolonialzeiten zu sehen. Das war einfach nur "whow". Ähnlich wie auf der "Taipei 2016", nur kann ich mit der frühen japanisch-chinesischen Geschichte (von Wissen her) sehr viel weniger anfangen und diese entsprechend würdigen, außer vielleich mit einen dort gezeigten echten "Feldpost"-Brief von Tokugawa Ieyasu, der einem Styvesandt-Brief schon sehr nahe kommen sollte, wenn nicht sogar ... ;-)

Die Idee "Historie und Philatelie" ist ein sehr interessanter Ansatzpunkt, aber nur ein kleiner. Aus meiner eigenen "Erinnerung" an die Schulzeiten kann ich sagen, das "historische Geschichte" bei uns damals nicht unbedingt der Bringer unter den trendig-hippen Schülern war. Mein geschichtliches Interesse hat sich erst nachschulisch richtig ausgebildet. Zur Ansprache von Schülern braucht man wohl anderes. Schule im Hobby kommt bei Schülern nicht immer so cool an. ;-) Und so dumm sich das anhören mag, wenn ich nur die schulischen Außenseiter erreiche, wird das Briefmarkensammeln dann auch nur ein reines Außenseiterimage bekommen. Ich brauche den "Quarterback" und nicht nur die Schachklubmitglieder, um einen amerikanischen Highschool-Vergleich zu bemühen.

Diese Schüler hören zwar meist als Teenager (fast) alle wieder auf zu sammeln (wie ich), aber wenn sie später situierte Erwachsene sind, die Kinder aus dem Haus, deren Kniee für Fußball inzwischen zu lahm geworden sind, die ein intellektuelles Hobby suchen und kein Golf spielen wollen, erinnern sie sich vielleicht an ihr altes Kinderheitshobby, insbesondere wenn sie durch solche Exponate entsprechend "stimuliert" werden.

Für echte öffentliche Werbemaßnahmen wäre das auch eher meine bevorzugte Zielgruppe. Die wenigsten der Masse an 60+/70+ern Vereinsmitglieder, die an der Basis, ohne "lehrerischem Hintergrund", wollen (wenn wir mal ehrlich sind) sich noch in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren oder sind dafür qualifiziert. Sogar mein Sportverein hat sich deshalb ganz bewusst inzwischen von diesem Bereich komplett verabschiedet und wirbt nun eher im 40er Bereich. Die Jungs und Mädels im Verein wollen ihren Sport betreiben und keine Sozialarbeit. Ja, ein zweischneidiges Schwert und etwas egoistisch, das ist uns schon bewusst - und Olympia erreicht so auch keiner aus dem Verein. Aber die wenige freie Freizeit wollen die meisten (die, die überhaupt noch in einem Verein sind) dann auch eher mit "Spasshaben im Verein" füllen, nicht mit "Arbeit", weshalb man ja auch kaum noch jemand für "langweilige", hobbyferne Vorstandsarbeit findet. Das ist allgemein (überall, nicht nur bei "uns") leider der heutige Trend, 180° dagegen ankämpfen macht wenig bis überhaupt keinen Sinn, Don Quixote lässt grüßen, aber es würde ja schon reichen diesen Trend um 10-20° in unsere Richtung abzulenken. Die Mitgliederzahlen und das Vereinsleben der 50-70er Jahre kommt nicht wieder, ganz sicher, zumindest in menschenleben-absehhhhhhbarer Zeit.

Gruß
Thomas
 
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