Thema: (?) (241) Nachportobelege / Nacherhebung von Porto
SH-Sammler Am: 23.01.2019 15:39:29 Gelesen: 107581# 138@  
@ remstal [#137]
@ remstal [#134]

Hallo Anton,

jetzt hast Du mich auf dem falschen Fuss erwischt. Du hast recht, die AUSLAND-Brieftaxe war ab 01. Febr. 1921 = 40 Rappen, Ich habe in der falschen Kolonne geschaut. Ich bitte für die falschen Angaben um Entschuldigung, ich möchte sie am liebsten nachträglich noch anpassen.

Wie sieht das jedoch nun mit der Berechnung aus? Das Nachporto sollte, wie Du schreibst, 40 Rappen betragen. Unterfrankierte Briefe aus dem Ausland mussten bis 1975 immer mit der Verdoppelung des errechneten Betrages nachtaxiert werden. Der Fehler könnte deshalb passiert sein, weil unterfrankierte Inlandbriefe, also Schweizer Briefe ab Dez. 1895 bis 1925 mit der einfachen Taxe berechnet wurden.

Der Grenzbereich ist sicher ebenfalls eine Betrachtung wert. Die Brieftaxe betrug ab 01. Mrz. 1921 = 25 Rappen. Nur liegt Herisau mit über 31km ausserhalb des Grenzbereiches. Wieviel hätte denn ein Brief in den Schweizer Grenzrayon von Deutschland aus gekostet? Im Buch “Der Schweizer Grenzrayon” von Hilmar Sturm ist die Taxe von Mai 1920 bis 31. Mrz. 1921 mit 40 Pfennig aufgeführt, was bei Deinem Brief genau der verklebten Taxe entsprechen würde. Für einen in Konstanz wohnenden Absender ist die Version des Grenzrayon daher absolut nachvollziehbar. Dummerweise hat es der Schweizer Postler gemerkt, dann aber trotzdem einen Berechnungsfehler mit dem Faktor 2 gemacht.

Insgesamt ist Dein Brief also doch recht interessant. Danke für das Zeigen. Und für mich gilt: wieder etwas gelernt. Ich muss die Kolonnen bei mir besser auseinander halten, damit in Zukunft keine Verwechslungen mehr geschehen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
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