Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
bayern klassisch Am: 29.09.2009 19:53:05 Gelesen: 217230# 18@  
Hallo Concordia CA,

sie hätte, sie hätte ...

Jetzt wieder von der Fahrpost zur Briefpost: Die königlichen Güterexpeditionen (K.G.E.) hatten ihre ganz eigene Art der Siegelung, nämlich die mit Trockensiegel an der Ecke. Traf eine Ware für einen Empfänger bei der örtlichen K.G.E. ein, so informierte sie diesen per Vordruckbrief von dem Lagereingang und bat um baldige Auslösung der Waren.



An der Benachrichtigung aus Freilassing nach Tittmoning kann man gut erkennen, dass der Vordruck aus einem Blatt zweifach gefaltet und links unten zusammengesiegelt wurde (die Marke ist allseits breitrandig, nur mein Scanner hat sie rechts verkürzt).



Die Benachrichtigung aus Partenstein nach Wiesen weist eine ähnliche Siegelung auf. Hier wurde aber unfrankiert verschickt, so dass eine Gebühr von 6 Kr. fällig wurde. Der Grund liegt auf der Hand: Hatte die K.G.E. einen Großkunden, bei dem sie sicher sein konnte, ihre verauslagten 3 Kr. zurück zu bekommen, so frankierte sie.

War der Kunde ein Unbekannter wie hier, so schickte man sein Schreiben porto ab und wartete, bis der Kunde seine Waren abholte. Da die Lagerung nur für 2 Tage kostenlos war, dürften die allermeisten von ihnen auch bald vorstellig geworden sein, denn danach fiel Lagergeld an und das galt es zu vermeiden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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