Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 27.01.2019 09:08:56 Gelesen: 247806# 368@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen gewöhnlichen Portobrief aus München vom 18.11.1859 an den Stadtmagistrat in Freystadt bei Neumarkt in der Oberpfalz. Die Aufgabepost hatte ihn angenommen, obwohl Briefe von Privaten unfrei nicht an bayerische Behörden anzunehmen waren und eigentlich hätten frankiert werden müssen.



Immerhin notierte man 9 Kreuzer Porto und da es keine Retoure gab, hat man diese wohl zähneknirschend in Freystadt auch bezahlt (einen Tag später).

Aber war der Absender tatsächlich ein Privater? Nein - nur hat man den Brief mit einem heute fragmentarischen Dienstsiegel verschlossen, aber sonst alle Pflichtaufgaben einer Absenderbehörde vergessen, so dass die Aufgabepost ihn wie einen Brief eines Privaten ohne Portofreiheitsprivileg behandelt und das ist wahrlich nicht häufig!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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