Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
bayern klassisch Am: 30.09.2009 16:57:25 Gelesen: 217181# 21@  
Hallo roteratte48,

hab vielen Dank für deinen sehr schönen Beitrag - es gibt also doch noch Liebhaber von Rückseiten ... :-)

Erwartungsgemäß setze ich also meinen Beitrag fort, diesmal mit dem Thema vorderseitiger Siegel.



Warum man die wunderschöne Postkarte von Kirchheim am Eck frontseitig siegelte, kann ich leider auch nicht sagen. Dergleichen habe ich hin und wieder gesehen. Schön aussehen soll es ja.



Wie man unschwer erkennen kann, zierte einst ein fettes Siegel diese Correspondenzkarte aus dem Jahr 1870. Der Grund war einfach:

Der 1. Verwundetentransport aus dem Krieg 1870/71 kam mit bayerischen Soldaten in die Heimat und es war Eile angesagt. Daher stempelte das Bezirksamt Schwabach mit dem blauen Dienstsiegel und einem Wachssiegel und vermerkte wegen des rein staatdienstlichen Charakters des Inhalts R. S. als Regierungs - Sache, wodurch die Karte statt 3 Kr. portofrei befördert wurde. Derzeit sind erst 2 Dienstcorrespondenzkarten bekannt. Wer die andere hat ist ein glücklicher Mensch.



"Last but not least" zeige ich eine sehr seltene Postpaketadresse aus München von 1875, bei der natürlich kein Siegel per se nötig war. Aber da es eine Dienst - Postpaketadresse war, druckte man an der für die Frankatur vorgesehen Stelle, also rechts oben, das Dienstsiegel trocken und prägend ab und zeigte so an, dass der Absender die völlige Portofreiheit besass.

Das verwunderte auch nicht, denn der Absender war kein geringerer als das Staatsministerium des Innern in München. Höher war nur der König, aber auf den komme ich erst beim nächsten mal zu sprechen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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