Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 27.01.2019 23:01:46 Gelesen: 2144167# 7465@  
Guten Abend,

bei diesem Brief darf man rätseln:



Der Brief wurde am 30.7.1919 (PP 3) in Lengenfeld (Vogtland) aufgegeben. Adressiert war er an eine Frau Oberstleutnant in Wien (Deutsch-Österreich). Dabei kann es sich nur um die Gattin eines Offiziers gehandelt haben, da Frauen in den damaligen Armeen allenfalls für untergeordnete Hilfsdienste wie der Verwundetenpflege Verwendung fanden. Aber das nur am Rande.

Da nach Österreich Inlandsgebühren galten, der mit 15 Pfennig eigentlich richtig frankierte Brief aber dennoch mit Nachporto belastet wurde, lautet nun die Frage, warum machte man das? Der Möglichkeiten sind nämlich zwei:

1. Der Brief wog mehr als 20 g, es wären also 25 Pf. fällig gewesen und somit 10 Pf.zu wenig verklebt.

2. Die neben der Mi 101 zur Frankatur verwendete Mi 107 war nur im Inland gültig, Grund war wohl die fehlende Staatsbezeichnung. Somit fehlten dann auch hierbei 10 Pf. an der Freimachung.

Oft sind Auslands-Postsendungen mit den 4 Sondermarken zur Nationalversammlung allerdings unbeanstandet durchgeschlüpft.

Leider kann man nur mutmaßen, welcher der 2 Gründe hier zugetroffen hat- ein entsprechender Vermerk fehlt leider.

Gruß Michael
 
Quelle: www.philaseiten.de
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