Thema: Neues von der BDPh Strukturkommission
Richard Am: 28.01.2019 09:31:29 Gelesen: 30761# 101@  
Der Nordwestdeutsche Philatelistenverband Elbe-Weser-Ems hat sich ebenfalls kritisch mit der Strukturkommission des BDPh Vorstands beschäftigt. Verbandsvorsitzender Oswald Janssen schreibt dazu in seiner Mitgliederzeitschrift LV-Nachrichten:

Strukturreform – Ein Gespenst geht um im BDPh

Eigentlich war für die Hauptversammlung in Wittenberg 2017 alles gut vorbereitet. Nachdem die Satzung des BDPh nach zahlreichen angeflickten Änderungen der letzten Jahrzehnte in sich widersprüchlich geworden war, hatte der Verwaltungsrat im breiten Konsens eine Neufassung vorbereitet. Nachdem aber insbesondere einige Direktmitglieder zahlreiche Änderungsanträge hierzu eingereicht hatten, wollte der neue Bundesvorstand die Beschlussfassung über die Satzung lieber vertagen. Eine neue Satzungskommission sollte soweit möglich die Änderungsanträge noch einarbeiten.

Daraus wurde schließlich eine Strukturkommission, die die Gesamtstruktur des BDPh unter die Lupe nehmen sollte. Dabei fiel ihnen besonders der Mitgliederverlust ins Auge, der dadurch entsteht, dass Vereine z.B. keinen Vorstand mehr finden und sich deshalb auflösen. Wären die betroffenen Vereinsmitglieder direkt Mitglieder im BDPh gewesen, wären sie nicht der organisierten Philatelie verloren gegangen. Leider fand sich kein Schalter, der sich umlegen lies, um Vereinsmitglieder zu direkten Mitgliedern des BDPh zu machen. Da kam die Kommission auf die famose Idee, den Vereinen einfach die Mitglieder zugunsten des BDPh abzuwerben. Der BDPh wäre dadurch vom Dachverband der Vereine und Verbände zu einem bundesweiten Mitgliederverein geworden. Für Vereine und Verbände wäre in dem neuen BDPh natürlich kein Platz mehr gewesen, oder nur ganz am Rande, sozusagen als Zaungäste. Sie wären zwar beitragsfrei, aber ihre Mitglieder bekämen auch keine Leistungen des BDPh mehr.

Zum Glück haben die meisten Landesverbände gleich erkannt, dass hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Wenn eine ohnehin immer kleiner werdende Sammlergemeinde sich selbst zerlegt, können alle nur verlieren; die Vereine Mitglieder, der BDPh Beiträge. Das scheint jetzt auch der Bundesvorstand begriffen zu haben. In seinem Beitrag in der Dezember philatelie distanziert er sich von diesen Plänen, natürlich ganz vorsichtig, um seinen Kommissionsmitgliedern nicht weh zu tun. Leider stehen dabei die schwindenden Beitragseinnahmen im Vordergrund, nicht die Zukunft der Vereine.

Es hilft unseren Vereinen wenig, wenn ein Ressort „Vereine“ gebildet und direkt vom Präsidenten betreut wird. Wichtiger sollte für den Vorstand eines Dachverbandes sein, auch die Interessen seiner Vereine und Verbände zu vertreten. Aber zum Glück können sich unsere Vereine auf ihren Landesverband verlassen. Wir werden nicht zulassen, dass unser Dachverband unseren Vereinen die Mitglieder abjagt.

Und ich bin sicher, dass die große Mehrheit der anderen Verbände uns dabei unterstützen wird. Gemeinsam werden wir das Gespenst verbannen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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