Thema: Grenzrayon Briefe
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 12:22:47 Gelesen: 29713# 73@  
Guten Morgen in die Runde,

bei Rauhut konnte ich jüngst diesen schönen Brief kaufen, der thematisch gleich in drei Themen passen würde.

Geschrieben wurde der Brief am 27.02.1857 im bayrischen Memmingen. Der Absender schien dem Empfänger einiges mitteilen zu wollen, denn sowohl der Brief selbst wurde komplett vollgeschrieben als auch ein zusätzlicher Bogen Briefpapier, der zusätzlich beigelegt wurde.

Nun schien sich der Absender gut mit den jeweiligen Gebühren ausgekannt zu haben, denn wie man auf den ersten Blick erkennen kann, wurde der Brief nicht in Memmingen aufgegeben, sondern im badischen Konstanz (ca. 100 km Luftlinie).

Wäre der Brief in Memmingen aufgegeben worden, hätte der Absender 6 Kreuzer frankieren müssen, weil Wil und Memmingen jeweils im 1.Rayon lagen (3x +3x =6x), wovon Bayern und die Schweiz jeweils 3 Kreuzer kassiert hätten.

Nun kannte sich der Absender wie schon gesagt offenbar gut mit den Gebühren aus und wusste wohl, dass es ermäßigte Tarife im Grenzrayon gab und 3 Kreuzer von Konstanz nach Wil ausreichten, sodass er den Brief wohl persönlich dorthin brachte und auch dort aufgeben ließ. Bei Briefen im Grenzrayon erhielt die Aufgabepost alles, sodass Baden die 3 Kreuzer selbst einsacken konnte, was Bayern und Schweiz wohl nicht gefallen haben sollte, denn sie gingen bei der ganzen Geschichte leer aus.

Siegelseitig lassen sich dann noch der Transitstempel von St.Gallen sowie der Ankunftsstempel von Wil erkennen.

Frankiert wurde der Brief mit Mi.Nr.6, die allseits vollrandig bzw. an zwei Seiten breitrandig geschnitten wurde, was bei Baden auch nicht immer der Fall gewesen ist.

Liebe Grüße

Kevin


 
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