Thema: Was unternimmt der BDPh gegen die Ausgabenflut der Deutschen Post ?
filunski Am: 30.01.2019 14:16:15 Gelesen: 14058# 34@  
Hallo zusammen, vor allem die von der "Bund-Ausgabenflut-Phobie" geplagten Mitleser, ;-)

ich möchte hier mal die andere Seite ein wenig darstellen, diejenigen die sich über die neuen Marken durchaus freuen.

Obwohl, oder vielleicht auch gerade, weil ich mich durchaus umfassend und tiefschürfend mit den sogenannten und von "strengen Philatelisten" für extrem wichtig erachteten Themen befasse, interessiere ich mich so ganz nebenbei auch (immer noch) für die geschmähten und verpönten und sowieso in viel zu großen Massen auftretenden Bund-Neuheiten. Ob man die heutzutage für den täglichen Postverkehr noch gebraucht, sei mal dahin gestellt und ist zumindest für mich Nebensache.

Vor vielen, vielen Jahren fing meine Begeisterung für die Philatelie mit gerade den damaligen Bund-Neuheiten an (die damals in den 1960er Jahren auch nicht so viel weniger waren als heute). Die Freude über diese Neuausgaben habe ich mir bis heute ins Jahr 2019 trotz aller Unkenrufe immer noch erhalten. Ich freue mich über jede neue Briefmarke (egal ob nass- oder selbstklebend) auch wenn das Motiv oder der Ausgabeanlaß nicht immer meinen Geschmacksnerv trifft. Und bis heute sammle ich diese Marken auch, gestempelt mit Ortsstempel. Natürlich kommen die im täglichen Posteingang, weder bei mir noch bei allen möglichen anzapfbaren Quellen oder durch Tausch lange nicht mehr zusammen. Also nutze ich die Tage nach der Neuausgabe um, wo immer ich gerade hin komme, alle möglichen (manchmal auch unmöglichen) Postagenturen, -banken, -shops und wie sie noch heißen mögen, abzuklappern, mir die Neuausgaben, sofern überhaupt erhältlich, zu kaufen und diese mit dem jeweiligen Ortsstempel abstempeln zu lassen oder es oft selbst zu machen.

So erfülle ich gleich mehrere meiner philatelistischen Ziele, ich komme an Ortsstempel (als Stempelspezialist interessiert mich da neben der Existenz solcher Stempel auch die Verwendungszeiten etc.), behalte einen aktuellen Überblick über die regionale Poststruktur und so manche heute praktizierte Eigenheiten/Spezialitäten. Und so ganz nebenbei, da ich diese "Unterlagen" (= Bund-Neuheiten) für meine Stempelbeschaffung weiterhin schön geordnet sammle, habe ich eine sicherlich so schnell kein zweites Mal zu findende Bund Sammlung bis zum heutigen Tage. Das mag nicht jedermanns Geschmack treffen (zum Glück) und ich erhoffe mir da auch überhaupt keine tolle Geldanlage oder dadurch ein besonders wertvolles Sammelobjekt zu schaffen, aber es macht Spaß! So geht es, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, auch nicht nur mir. Aber man hört ja immer nur von den gefrusteten Sammlern die das Sammeln von Neuheiten längst eingestellt haben.

Dies, vielleicht mal, ein anderer Gesichtspunkt zu der "Ausgabenflut der Deutschen Post". Die im übrigen gar keine Flut ist, sondern ein sehr maßvolles und durchdachtes Programm. Jetzt auch noch philatelistische Organisationen (BDPh etc.) in die Pflicht zu nehmen dagegen vorzugehen, halte ich persönlich für reichlich übertrieben.

Wem es nicht gefällt, der soll es einfach lassen und wenn es eines Tage so viele lassen, dass es sich für die Post nicht mehr rechnet, wird auch die es lassen. Bis dahin erfreue aber zumindest ich mich immer noch an dieser "Ausgabenflut". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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