Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
bayern klassisch Am: 02.10.2009 16:07:54 Gelesen: 217254# 25@  
Hallo in die Runde,

dass hohe und höchste Herrschaften für ihre zahlreiche Post nichts zu bezahlen hatten, kann man sich vorstellen. In Bayern war das nicht anders. In den VO - Blättern wurden die Portofreiheiten, so sie sich änderten, stets genannt.



Am 7.12.1808 ließ die allerhöchste Majestät im Lande, der König höchstselbst, einen Brief an seinen Vertrauten, den Herrn Generallieutnant, den Freiherrn von Wrede (später gefürstet) in Augsburg ab. Der König war aktiv portobefreit, unschwer zu erkennen an dem größten Siegel, welches in Bayern geführt werden durfte, und der Empfänger, es hätte dessen nicht bedurft, war passiv portobefreit, so dass hier gewissermassen doppelt kein Postporto anfiel.

Briefe der Majestät waren wie eingeschriebene Expreßbriefe zu behandeln und wurden in einem eigenen Postbeutel transportiert, damit sie nicht mit Briefschaften normaler Menschen in Berührung kamen. Sie wurden umgehend unter Hintanstellung sämtlicher Tätigkeiten bei der Abgabepost dem Empfänger übergeben, was nicht selten lukrativ gewesen sein dürfte für den Boten. Viele gibt es leider nicht ...





Aus etwas späterer Zeit und kurz vor ihrem Tode schrieb die Königin einen Trauerbrief an ihre Verwandschaft ins Elternhaus. Sie benutzte hierfür ihr Allianzsiegel, wiewohl alle Briefe aus ihrer Feder gänzlich in Bayern und dem Postverein vom Portoansatz frei zu lassen waren. In München wußte die Post am 11.3.1853, wenn der königliche Lakai mit Briefen anrückte, was die Uhr geschlagen hatte. Handgeschriebene Briefe der Königin sind nicht häufig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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