Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 08.02.2019 09:00:16 Gelesen: 249034# 376@  
Liebe Freunde,

wenn man nicht innen rein schaut, kann man auch nichts sehen. So ergeht es vielen Sammlern, die oft erstaunt sind, welche Rosinen vor ihnen liegen und die sie achtlos beiseite legen in Unkenntnis ihrer postalisch interessanten Eigenschaft(en).



Äußerlich haben wir es hier mit einem Dienstbrief "An die Kirchenverwaltung Berglern, Post Moosburg" zu tun, der mit R.S. und der dazu gehörigen Expeditionsnummer versehen wurde. Die Nennung des Absenders vorne hatte man vergessen, aber immerhin war er mit dem Dienstsiegel verschlossen worden.

Sein Reiz offenbart sich aber erst im Innenern, lesen wir doch dort folgendes:

Lieferschein über 15 f 13 x zehnfünf Gulden, dreizehn Kreuzer, welche unterfertigte Kirchenverwaltung von der Kirche Berglern als Conkurrenz - Beitrag erhalten hat.

Kirchenverwaltung Trudering den 1ten September 1860

Mathias Kreuzer Kirchenpfleger".

Hier sehen wir mal wieder, dass unterschieden werden muss zwischen einem Post - Liefer - Schein bzw. einer Retour - Recepisse und einem Dienstbrief, auch wenn dieser in seiner Funktion den beiden Vorgängern entsprach.

Dergleichen Belege hab es damals sicher zuhauf - nur haben sich nicht so viele erhalten, wie es der Postgeschichtler gerne hätte, daher bin ich froh, diesen hier zum Dumpingpreis geschnappt zu haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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