Thema: Österreich Ganzsachen - amtliche Postkarten
Cantus Am: 10.02.2019 17:10:40 Gelesen: 23065# 1@  
Während die Österreichische Post die ersten Ganzsachenumschläge bereits im Jahr 1861 zum Verkauf brachte, dauerte es noch acht Jahre, bis die erste Ganzsachenpostkarte am 1. Oktober 1869 am Postschalter erworben werden konnte. Auf die allererste Postkarte folgten in der Zeit bis zum Jahr 1876 noch 23 weitere, die nach ihren Hauptnummern im Michel-Ganzsachenkatalog gelistet werden, tatsächlich aber gibt es eine große Menge an verschiedenen Karten, die sich zunächst nach der Sprachgestaltung auf den Postkarten und zusätzlich nach der Art der Punktumrandung auf der Kartenvorderseite und der Art des Textzudruckes auf der Rückseite unterscheiden. Darauf will ich heute aber noch nicht näher eingegen, auch wenn es Sammler gibt, die immer nur den ersten Aussgaben eines Landes Bedeutung beimessen.

In der Zeit bis heute sind in Österreich nach den Hauptnummern mehr als 600 verschiedene amtliche Ganzsachenpostkarten erschienen, wobei die Bildpostkarten noch nicht mitgezählt worden sind; deren Zahl betrifft zusätzlich deutlich über 1.000 verschiedene.

Während es bereits auf den ersten Postkarten erlaubt war, private Zudrucke in Form von Texten und/oder Abbildungen anzubringen, wurde erst ab dem 1.4.1903 allgemein gestattet, amtliche Postwertzeichen, heute Wertstempel genannt, auf private Postkarten, Umschläge, Zeitungsschleifen usw. aufdrucken zu lassen. Diese Art von Ganzsachen werden Privatganzsachen genannt, die aufgrund hrer großen Vielfalt ebenfalls eigene Themenüberschriften verdienen. Aus diesem Grund habe ich diese etwas einengende Überschrift gewählt.

Um das Ganze hier nicht gleich wieder auf die frühen Postkartenausgaben zu konzentrieren, beginne ich mit einer Karte, die zur Inflationszeit in Gebrauch war. Die hier im Forum so reichhältig gezeigten Belege zur Inflation in Deutschland sind das Eine, die Inflation war aber nicht auf Deutschland beschränkt und so hatte man auch in Österreich unter der Geldentwertung zu leiden, was sich unter Anderem auch bei den amtlichen Ganzsachenausgaben bemerkbar machte. Es gibt Fachliteratur dazu, diese stelle ich aber getrennt im Literaturthema vor.

Heute also erst einmal eine Postkarte zu 5 Kreuzer in olivgrün, die im Jahr 1922 erschienen war. Auch wenn der Stempel nicht lesbar ist, so lässt sich aus dem Text doch die Verwendung am oder nach dem 8.8.1922 herauslesen. Die Karte lief von Lofer im Land Salzburg nach Berlin und musste mit einer Briefmarke zu 7 1/2 Kreuzer auffrankiert werden.



Mi. P 249

Viele Grüße
Ingo
 
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