Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Sammelfreak Am: 04.10.2009 11:36:09 Gelesen: 540483# 157@  
Hallo Jürgen,

rein geschichtlich war Grichenland ja "neutral".

Aber:
24. Juni.1917 wurden Gespräche geführt mit den All.
Dort wurde Grichenland vorgeworfen die andere Kriegsseite zu ünterstützen.

Hier ein kleiner Auszug des Telefonats.

Die feindliche Haltung der griechischen Regierung gegenüber den Mächten, die Griechenland vom fremden Joche befreit und seine Unabhängigkeit gesichert haben, und die offenbare Verbindung des gegenwärtigen Kabinetts mit ihrem Feinde sind für sie ebenfalls starke Gründe dafür, mit Festigkeit zu handeln, indem sie sich aus die Rechte stützen, die sie in den Verträgen besitzen und die sie für den Schutz des griechischen Volkes jedesmal bekundet haben, wenn es in der Ausübung seiner Rechte und dem Genusse seiner Freiheiten bedroht wurde. Infolgedessen sehen sich die Garantiemächte Griechenlands in die Notwendigkeit versetzt, die sofortige Anwendung folgender Maßnahmen zu verlangen:
Tatsächliche und vollständige Demobilisation der griechischen Armee, die in kürzester Frist auf den Friedensstand gesetzt werden muß; 2. die sofortige Ersetzung des gegenwärtigen Ministeriums durch ein Geschäftskabinett ohne politische Färbung, das alle erforderliche Gewähr bietet für die loyale Anwendung der wohlwollenden Neutralität, die Griechenland sich verpflichtet hat, gegenüber den alliierten Mächten zu beobachten, sowie für die Aufrichtigkeit einer neuen Befragung des Volkes; 3. sofortige Auslösung der Deputiertenkammer und Anberaumung von Neuwahlen, sogleich nach Ablauf der von der Verfassung vorgesehenen Frist und nachdem die allgemeine Demobilisierung die Wählerschaft wieder in normale Verhältnisse gebracht hat. 4. Ersetzung (im Einvernehmen mit den drei Mächten) gewisser Polizeibeamter, deren durch Weisungen aus dem Auslande geleitete Haltung die Attentate, die gegen friedliche Bürger begangen wurden, sowie die den Gesandtschaften der Alliierten und ihren Angehörigen zugefügten Beleidigungen erleichtert hat.
Stets beseelt von der wohlwollendsten und freundschaftlichsten Gesinnung gegenüber Griechenland, aber gleichzeitig entschlossen, ohne Diskussion oder Verzug die Anwendung dieser unerläßlichen Maßnahmen zu erlangen, können die Garantiemächte nur der griechischen Regierung die volle Verantwortung für die Ereignisse überlassen, die eintreten würden, wenn ihre gerechten Forderungen nicht unverzüglich angenommen werden.

Quelle : aus der "Frankfurter Zeitung" (1916)

Griechenland unterwirft sich

Paris, 24. Juni. (Priv.-Tel.)
Havas meldet aus Athen:
Amtlich wird mitgeteilt:
Durch königliches Dekret wurde die Session der Kammer geschlossen. Das Dekret über die Auflösung der Kammer wird folgen. Wie Havas weiter meldet, wurden der Polizeichef und sein Sekretär ihrer Ämter enthoben und ein anderer Platzkommandant ernannt.
Zaimis erklärte in einer Unterredung, daß er alle Forderungen der Schutzmächte buchstäblich ausführen werde.

Rom, 24. Juni. (Priv.-Tel.)
Aus Athen meldet die Agenzia Stefani:
Der italienische Gesandte erhielt vom griechischen Ministerpräsidenten Zaimis eine Note, in der dieser mitteilte, daß sich die griechische Regierung verpflichte, die griechische Armee auf den Friedensstand zu setzen. Die im Nordepirus stehenden Einheiten würden natürlich in diese Maßregel einbegriffen sein.

Paris, 24. Juni. (Priv.-Tel.)
Havas meldet nach Athener Blättern, König Konstantin habe seiner Umgebung erklärt: "Da ein Teil meines Volkes der Ansicht ist, daß unsere Politik nicht so ist, wie sie sein sollte, konnte ich mich der Auflösung der Kammer und der Ausschreibung von Neuwahlen nicht widersetzen. Ich habe die verfassungsmäßigen Freiheiten immer geachtet. An ihren Streitigkeiten und Parteikämpfen kann ich mich nicht beteiligen. Der Wille meines Volkes geschehe."

Quelle : aus der "Frankfurter Zeitung" (1916)

Die Lage in Griechenland

Paris, 1. Juli. (Priv.-Tel.)
Wie Havas aus Athen meldet, hat der König ein Dekret unterzeichnet, nach dem die Demobilisierung am 18. August beendet sein solle, der englische Gesandte habe jedoch im Namen der Alliierten die Regierung aufgefordert, die Frist stark abzukürzen; daraufhin soll die Regierung zugesagt haben, daß die Demobilisierung Ende Juli vollzogen sein werde.
Einige ententefreundliche griechische Offiziere, so Oberstleutnant Gravanis, sind zur Genugtuung der veniselistischen Presse in die französische Salonikarmee übergetreten. Für die Stimmung des Heeres und des Volkes von Griechenland viel bezeichnender erscheinen aber die Kundgebungen der Reservisten, die dem "Temps" zufolge in den letzten Tagen in Athen, Nauplia, Tripolis, Argos und Korinth stattfanden. Große Züge bewegten sich unter Rufen "Nieder mit Veniselos, dem Vaterlandsverräter, der ans Ausland verkauft ist", durch die Straßen. Den Kaufleuten, die als Anhänger von Veniselos galten, wurden die Schaufenster Zertrümmert. Diese Ereignisse werden als Vorspiel des Wahlkampfes angesehen.

könnte man alles noch fortsetzen und weiter rech. was alles noch passiert ist bis zum 1.1.1917

dadurch änderte sich natürlich auch die Kriegslage für Deutschland.
Vielleicht wurde durch solche politischen Maßnahmen der Postverkehr in der nachfolgenden Zeit auch eingeschränkt.
Ich kann es nur vermuten da ich zu dem Thema keinen Bezug habe.
Wie gesagt es ist nur eine Vermutung von mir.
Vieleicht war auch nur ein Zug ausgefallen oder eine Strecke auf den Rumänischen oder Mazedonischen Kriegsschauplatz defekt.

Viel Spass beim Rätseln

Martin

hier nochmal die Quelle http://www.stahlgewitter.com/default.htm vielleicht auch interessant für die Feldpostsammler.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/508
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