Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Stefan Am: 23.02.2019 21:16:10 Gelesen: 91729# 49@  
@ EdgarR [#48]

"Fälschungen zum Schaden der Post" - irgendwie macht das doch keinen Sinn oder?

Es dürfte aus Sicht des Fälschers weiterhin lohnend sein, sonst wären in den letzten fünf bis sechs Jahren nicht derart viele verschiedene Fälschungen zum Schaden der Deutschen Post AG aufgetaucht.

Beispiel:

In einer (ausländischen) Druckerei werden im Kundenauftrag 20.000 Stück einer Briefmarke mit einer Nominale zu 1,45 Euro als Nachahmung produziert, wobei sich theoretisch die Gesamtnominale auf 29.000 Euro belaufen würde. Dabei wird seitens der Druckerei (mehr oder weniger) darauf geachtet, neben den offentsichtlichen Dingen wie Format, Motiv (Zeichnung), Zähnung/Stanzung, Art des Klebers und Farbe auch weiterführende Merkmale der Druckvorlage (Bsp. Druckraster, Verhalten unter der UV-Lampe, Bildschärfe) möglichst konsequent in der Nachahmung zu übernehmen.

Diese Fälschungen gelangen später über den Druckauftraggeber bzw. dazwischen geschaltete Mittelsmänner in kleineren Mengen (Bsp. per 1000 Stück) an Frankaturwarehändler (und von dort aus an den Endabnehmer = späterer Absender der damit frankierten Sendungen) bzw. in unterschiedlichsten Stückzahlen (durchaus auch 100 Stück und mehr pro Transaktion) direkt an mögliche Endkunden über ebay & Co., Letzteres zu einer Quote von 70 oder 80 % des Nominalpreises. Aus Sicht des Endabnehmers sollte ein gewisser Anreiz bleiben, Frankaturware unter Nominale zu kaufen.

Derzeit existieren bundesweit weiterhin genügend Absender (Unternehmen), welche für den Versand über die Deutsche Post AG die Ausgangspost mit Briefmarken und nicht mittels Absenderfreistempel oder anderen Frankierarten freimachen. Sonst gäbe es kaum derartige Angebote und Frankaturwarehändler wären brotlos.

Selbst wenn der Druckauftraggeber lediglich 50 % der Nominale als Verkaufspreis gegenüber der nächsten Vertriebsebene (Mittelsmänner) ansetzt, sollten nach Abzug der Druckkosten für den Druckauftrag bzw. Zeitaufwand für die Organisation/Planung des Vorhabens und Logistik nach Deutschland ein paar Euro übrigbleiben.

Es wäre denn, "man" würde als Hauptzweck Falsifikate herstellen um letztlich Sammler damit zu beglücken und "abzuernten".

Die Gruppe der Sammler dürfte bezüglich der potentiell für den Sammlermarkt relevanten Menge als zweifelsfrei irrelevant eingeschätzt werden bzw. müsste eine Fälschung zum Schaden der Post erst einmal auffallen und publiziert werden, damit interessierte Sammler davon erfahren. ;-)

Gruß
Pete
 
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