Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
briefmarkenwirbler24 Am: 24.02.2019 18:26:26 Gelesen: 250790# 555@  
Liebe Forumsgemeinde,

heute möchte ich euch einen Brief zeigen, welcher in der Form ziemlich selten ist, warum werdet ihr gleich sehen.

Aufgegeben wurde der Beleg am 14.01.1881 in Basel und man adressierte ihn an Nikolaus Dill in Pratteln, wo dieser noch am gleichen Tag angekommen ist, der Ankunftsstempel wurde sehr schön vom Postler abgeschlagen, was auch nicht die Regel gewesen ist.

Kommen wir nun zur Taxierung:

Der Brief wurde frankiert mit 5x 3 Rappen (Mi.Nr.21), also insgesamt 15 Rappen, was schon an sich recht ungewöhnlich ist, denn die 3 Rappen-Wertstufe wurde insbesondere für das Drucksachenporto nach Italien sowie für die Frankatur von Zeitungen eingeführt, auf normalen Inlandsbriefen lässt sich diese eher weniger antreffen.

Schauen wir auf die Entfernung von Basel nach Pratteln:

Die Luftlinie beträgt weniger als 10 km (etwa 8 km) und somit haben wir hier also einen Lokalrayon-Brief.

Laut Tarif vom 01.09.1876 bis zum 01.11.1884 waren Briefe im Lokalrayon der 1.Gewichtsstufe (bis 15 g) mit 5 Rappen zu frankieren und Briefe der 2.Gewichtsstufe (16-250 g) mit 10 Rappen. Es gab nur diese 2 Gewichtsstufen, der Rest wurde der Fahrpost zugeschrieben.

Was sagt uns das jetzt?

Der Brief wurde um mindestens 5 Rappen überfrankiert (um 10 Rappen wäre es die 1. Gewichtsstufe gewesen), schaut man sich jedoch das Format des Beleges an, dürfte man von der 2. Gewichtsstufe ausgehen, also von einer Überfrankatur i.H. von 5 Rappen.

Solche Überfrankaturen (insbesondere im Lokalrayon) sind selten, umso mehr freue ich mich dieses Stück in meiner Sammlung aufnehmen zu können.

Liebe Grüße

Kevin




 
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