Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Journalist Am: 28.02.2019 18:27:48 Gelesen: 90145# 55@  
@ Journalist [#53]

Hallo an alle,

unter obigen Beitrag hatte ich im Teil 3 auf die weitere Fälschung 70 Cent Wangerooge vermutlich aus der selben Quelle genannt. Nun liegt diese Fälschung im Original vor und es erfolgte eine erste schnelle grobe Begutachtung.

Die Fälschung ist auch wieder einfach mit einer UV-Lampe erkennbar, sie hat kein UV und leuchtet nur bläulich (optische Aufheller im Papier) genauso wie bei der Fälschung "Elbphilharmonie".

Vertrieben wird diese Fälschung als 100er Rolle mit gefälschter Verpackung. Dies ist erst das zweite Mal, nach den Hattinger Brüdern, wo nicht nur eine Fälschung hergestellt wurde, sondern auch noch die Verpackung mit gefälscht wurde - es folgt ein Scan von einer Seite der echten und falschen Verpackung:



Links handelt es sich um die echte Verpackung,rechts um die falsche Verpackung. Die gefälschte Verpackung wurde nicht einfach kopiert sondern "neu gesetzt". Dabei haben die Fälscher nicht die echte Marke genutzt sondern die Fälschung, auf der gefälschten Verpackung abgebildet. Weiter haben Sie den Schattenrand vergessen.

Erkennen kann man die gefälschte Marke mit bloßen Auge auch am großen "W" von Wangerooge, denn hier wurde bei der Fälschung ein falsches anders geformtes "W" benutzt.



Links der Ausschnitt von der echten Verpackung, rechts der Ausschnitt von der gefälschten Verpackung. Das gefälschte W ist in der Mitte deutlich erkennbar, beim echten W laufen die beiden mittleren Teile oben spitz zusammen, bei der Fälschung läuft die linke Seite im oberen Drittel der rechten Seite rein, weiter befindet sich in der Mitte bei der Fälschung eine Serife, bei dem echten W nicht. Dies werden wir auch gleich weiter unten besser sehen.

Eine weitere ungewöhnliche Besonderheit ist die Versieglung der Rollen, hier im folgenden rechts eine echte Rolle, links die Fälschung mit dem selbstgestalteten roten Pfeil:



Auch die Rollenaufwicklung und Rollengröße ist anders wie der folgende Scan zeigt:



Die echte Rolle ist kleiner und hat keinen Pappkern, wie die linke Fälschung.

Zum Schluss für heute für die erste grobe Schnellanalyse noch ein weiterer Scan:



Dieser Scan zeigt den unteren Schriftzug - links die echte Marke - rechts die Fälschung. Hier sieht man deutlich, das unterschiedliche "W" von Wangerooge - siehe die zwei roten Markierungspfeile. Weiter sieht man, das rechts bei der Fälschung das weiß einen leichten Blauschleier hat.

Unter einen Mikroskop lassen sich weitere Details finden, beispielsweise die Konturenschärfe der Schriftzüge wie der Jahreszahl. Weitere Details zu dieser Fälschung Wangerooge folgen in einer der nächsten philatelie-Ausgaben.

Der selbe Ebay Kleinanzeigen-Account hatte auch noch eine weitere vermutliche Fälschung im Angebot das Folder 85 Cent Tierkinder mit dem Iltis und den jungen Wildschweinen. Auch hier dürfte die Fälschung durch eine UV-Lampe erkennnbar sein.

Soweit weitere Neuigkeiten aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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