Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Journalist Am: 06.03.2019 16:46:59 Gelesen: 90430# 57@  
Hallo an alle,

die neuesten Recherchen zu Fälschungen haben den Autor ins Bahnhofsviertel von Frankfurt, das für sein Rotlichtmilieu und seine Drogenszene bekannt ist, geführt. Aus diesem Bereich hat vor einigen Tagen ein ebay-Kleinanzeigenanbieter 144 Cent Marken (SWK - Motiv Beethovenhaus Bonn) zu günstigen Konditionen angeboten. Ein Ankaufsversuch des Autors scheiterte zwar, aber über einen Strohmann konnte er doch einige dieser angebotenen Marken zur Prüfung erhalten.

Gezeigt werden nun die entsprechenden Marken von vorne und hinten:



Diese Marke wurden ja am 16. Januar 2003 aufgrund einer Portoermäßigung des Großbriefes auf 144 Cent sowohl in naßklebender Form als 10er-Bogen als auch als Rolle herausgegeben.

Im Juni 2003 wurde das Motiv dann als selbstklebende Marke in Form eines sogenannten "Business-Bogen" (100 Stück) herausgegeben.

Dieser Business-Bogen oder ein Teil davon wurde nun als Vorlage für diese Fälschung benutzt und dürfte irgendwann in den Jahren 2003 bis 2005 gefälscht worden sein (denn ab 1. Januar 2006 betrug das neue Großbriefporto 1,45 Euro).

Das diese Fälschung nun jetzt erst auftaucht, führt zu der Vermutung, dass die Fälschung zwar vor circa 15 Jahren erfolgte, der Vertrieb aber aufgrund einer Verhaftung oder Strafe, die abzusitzen war, nicht mehr erfolgreich umgesetzt werden konnte. Nachdem nun vermutlich diese Strafe abgesessen ist und der Täter wieder in Freiheit weilt, versucht er oder Mittelsleute die über etliche Jahre im Versteck harrenden Briefmarkenfälschungen nun gewinnbringend an den Mann zu bringen.

Die Fälschung selbst ist relativ einfach - sie hat kein UV und keine Aufheller im Papier - es leuchtet also unter UV gar nicht. Wie der folgende Ausschnitt zeigt, ist die Zähnung mehr oder weniger stümperhaft sägezahnartig erfolgt.



Bekannt ist bisher von dem großen Business-Bogen nur der gezeigte Teil als Fälschung, ob dieser nur so in dieser Variante hergestellt wurde oder ob von der Fälschung auch weitere Teile des Bogens existieren, muß noch erforscht werden - wer kann hier eventuell weiterhelfen ?

Interessant wäre es auch, festzustellen, ob diese Fälschungen doch schon damals vor circa 15 Jahren genutzt wurden?

Soweit für heute Neues aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11642
https://www.philaseiten.de/beitrag/198703