Thema: DPAG: Neuregelung des Warenversandes ins Ausland
drmoeller_neuss Am: 08.03.2019 22:23:47 Gelesen: 27746# 5@  
Denkt doch nicht immer an die Versicherung. Da ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, und der Kunde ist unzufrieden, weil die bestellten Waren nicht angekommen sind. Sendungsverfolgung ohne Versicherung verhindert die Unterschlagung der Ware beim Kunden (was leider im Versandhandel auch immer wieder vorkommt, es ist nicht immer nur der böse Verkäufer, der das Geld kassiert und die Ware nie verschickt).

Und wenn der Ernstfall eingetreten ist: Der Schadensersatz steht oft in keinem Verhältnis zum Aufwand, wenn man sich selbst etwas mehr als den Mindestlohn zugesteht und auch sonst kein Workaholic ist, der 24/7 arbeitet.

Bleibt also die Fragestellung: wie kann ich das Verlustrisiko meiner Sendung minimieren, ohne dass die Versandkosten aus dem Ruder laufen?

Einschreiben laufen im ganz normalen Briefgeschäft. Sie haben nur den Nachteil, dass sie auffällig sind, sei es für Langfinger oder gründliche Zollbeamte. Um "lohnende" Fälle auszusortieren, braucht es nur ein wenig gesunder Menschenverstand: Behörden, Anwälte, Versicherungen und Zeitschriftenverlage schicken keine Wertsachen durch die Gegend. Da bleiben nicht mehr so viele Briefe, und von "privat" nach "privat" ist schon verdächtig. Handgeschrieben und schön frankiert? Da kann man gleich "klau mich" darauf schreiben.

Und da hat Wolfgang Lang schon die richtigen Tips gegeben: Frachtdienstleister sind zuverlässiger als Briefdienstleister. Bei einem Verlust eines Paketes wird (wenigstens ansatzweise) nachgeforscht, bei einem Brief kümmert sich niemand darum. Schwere, kleine Sachen lassen sich mit Hermes unschlagbar günstig verschicken. Und der durchschnittliche "ebay-Wunderkarton" hat einen Warenwert von vielleicht 50 bis 100 Euro. Geht jeder hundertste verloren, kann man das verschmerzen, wenn Hermes sich auf seine AGBs beruft und nicht zahlt.

Kleine Artikel wie einzelne Belege oder Marken gehen in der normalen Briefpost durch. Am besten unauffällig, Fensterkuvert mit maschinengeschriebener Adresse und einfacher Frankatur.

Die Händler, bei denen wirklich Pretiosen im fünfstelligen Bereich über den Ladentisch gehen, müssen sich schon selbst Gedanken machen oder mit einer professionellen Spedition zusammenarbeiten.

Vielleicht kann der APHV für seine Mitglieder hier etwas tun, z.B. eine private Versicherung abschliessen, so wie das einige Prüfer für Prüfsendungen haben?
 
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