Thema: Bund Automatenmarken Pilotversuch Mi-Nr. 10: Chaos bei der Versandstelle Weiden
Stefan Am: 09.03.2019 10:06:53 Gelesen: 233934# 164@  
@ rosteins69 [#163]

Es ist absurd zu glauben, die Leerfelder befänden sich alle in Sammlerhand. Ein normaler Verbraucher schmeißt diesen nutzlosen Fetzen weg. Oder herrscht hier die Einschätzung, dass die Automaten nur von Sammlern bedient werden?

Letzteres, d.h. das derzeitige Publikum an den Automaten, ist abhängig von der Sichtweise:

1.) In punkto Verkaufsmenge (Stückzahl der Marken) dürften bisher Sammler das Gros erworben haben. Mein Eindruck sagt mir, dass gefühlt ca. 80-90 % der gezogenen Mengen (zumindest jene bis einschließlich 20.02.2019) in Sammlerhand gelangt sind. Die Deutsche Post AG ist daran nicht ganz "unschuldig" (keine vorherige Pressemitteilung an die Fachpresse, bisher kein Markenversand über die Versandstelle in Weiden, Umstellungen an den Automaten mit unterschiedlichsten philatelistischen Auswirkungen, Druck des monatlichen Kaufdatums und der Gerätenummer auf der ATM usw.) - es wurde aus Postsicht (sicherlich meist unbeabsichtigt) viel getan, um sammlerseitig das Interesse an den neuen Automatenmarken hoch zu halten. Normale Kunden benötigen i.d.R. keine 100 Marken zu einem Nominalwert (Ausnahme: Geschäftskunden, welche sich mit einem Kaufvorgang für mehrere Tage/Wochen eindecken). Wenn man als Sammler bzw. Händler das Glück hat, einen funktionsfähigen Automaten anzutreffen, kauft man u.U. in dem Moment mehr. Es waren definitiv mehrere Händler wiederholt vor Ort um größere Mengen (Gesamtstückzahl ohne Weiteres vierstellig, eventuell auch knapp fünfstellig - ich weiß es nicht) zu erwerben.

Die Entscheidung des Schwaneberger Verlages, diese Marke als neue Automatenmarke in die Michel-Kataloge aufzunehmen, dürfte sicherlich nicht dazu führen, dass derzeit das Sammlerinteresse an den Automaten vor Ort abnimmt. ;-)

2.) In punkto Kundenanzahl mag sich der Anteil der Sammler eventuell relativieren. Der ein oder andere normale Postkunde (privater Absender) mag sich zu Stoßzeiten in Anbetracht der Länge der Warteschlange für den Schalter dadurch tatsächlich am Automaten angestellt haben, um auf kurzem Wege binnen weniger Minuten ein paar (wenige) Marken zu kaufen. Dies gilt generell auch für Geschäftskunden, welche eine größere Stückzahl selbstklebender Marken für die berufliche Korrespondenz in der Filiale kaufen wollten und dabei das Angebot für den neuen Automaten entdeckt haben. Genaueres kann ggf. die Deutsche Post AG hausintern anhand der Käufe/Käufer für eigene interne Zwecke grob ausdifferenzieren (ohne dies zu veröffentlichen).

Soweit ich früheren Gesprächen entnommen habe, ist es in Pilotprojekten der Deutschen Post AG nichts Neues mehr, dass bei einer Markteinführung eines Produktes die dazugehörende Technik (Bsp. Verkaufsautomaten) durch interessierte Sammler beiläufig in Einzelfällen auf Herz und Nieren getestet wird. Wenn der Automat den wiederholten regulären Anforderungen (Bsp. zu kaufende hohe Stückzahlen) verschiedener Sammler in Akkordzeit bzw. im Einzelfall auch Spielereien/Manipulationen verschiedenster Art standhält ohne Probleme zu verursachen, dann lässt sich der Automat auch relativ problemlos von normalen Postkunden bedienen.

Gruß
Pete
 
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