Thema: (?) (580) Tagesstempel mit Zusätzen
skribent Am: 20.03.2019 11:16:37 Gelesen: 188851# 466@  
Guten Morgen!

Zurück zu König Ludwig!

Die Gewerkschaft (steht für Kapitalgesellschaft) König Ludwig begann mit der Kohleförderung Mitte der 1870er Jahre und die Schächte in den Ortslagen Stillbrink, Schimmelsheide und einem Teil von Bruch erlebten ihre Blütezeit ab 1895. Gleichzeitig war aber auch die Bevölkerung gewachsen und entsprechend musste die Post sich neu organisieren. Auf der Bochumer Straße (früher B 51) wurde am Timmerbrink ein Postamt gebaut, das nach ein paar Jahren nicht mehr den Ansprüchen entsprach. Die Postboten mussten einfach zu weite Wege laufen und konnten somit nicht die tägliche Zustellung garantieren. Dann wurde ein neues Postamt gebaut, das aber noch weiter entfernt von den vielen neuen Siedlungen und den Zechen lag.



Stempel des Postamts Bruch in Recklinghausen, aus dem später Recklinghausen-Süd wurde.

Die Gewerkschaft König Ludwig stellte einen Antrag an die Post in Münster, auf dem Gelände der GKL ein Postbüro zu eröffnen, um den Postbetrieb für die Zeche und die Einwohner des Ortsteils KÖNIG LUDWIG zu erleichtern. Die Postverwaltung Münster stand dem Ansinnen nicht entgegen stellte aber die Bedingung, dass sämtliche Kosten, die in diesem Zusammenhang entstehen würden, von der GKL zu tragen sind. Die komplett ablehnte!

Die Post selbst hatte nun ein Interesse entwickelt, die Zustellbezirke etc. zu verkleinern durch Einrichtung neuer Bezirke. Am 9.Mai 1899 schreibt die Recklinghäuser Zeitung, dass das Reichspostamt die Genehmigung erteilt hatte, in König Ludwig ein Postamt III Klasse mit der Bezeichnung KÖNIG LUDWIG zu errichten, in unmittelbarer Nähe der Zeche. Eingerichtet wurde das neue Postamt im Crummenerl'schen Haus in der König Ludwig-/Ecke Schulstraße, das für 5 Jahre gemietet wurde. Zu dieser Miete leistete die GKL einen Zuschuss, dessen Zahlung auf 5 Jahre begrenzt wurde.

Am 1. April 1899 nahm das Postamt RECKLINGHAUSEN-SÜD - KÖNIG LUDWIG seine Arbeit auf. Von Anfang an war man sich einig, dass es sich nur um eine Zwischenlösung handeln konnte, denn die Stadtteile mit den Zechen wuchsen unaufhaltsam. Im Zuge der Errichtung von kleinen bescheiden Häuschen für die Bergarbeiter errichtete die GKL auch ein Gebäude an der König-Ludwig- Ecke Overbergstraße. Dieses wurde nach Ablauf der 5 Jahre der Post gegen Mietzahlung überlassen. Die Post bezog dieses Gebäude am 1. Juli 1904 und von 1913 ist zu erwähnen, dass es dort 11 Dienstposten gab, nämlich den Amtsvorsteher, 2 Gehilfen und 8 Briefträger. Und 1920 hatte das Postamt bereits einen Fernschreiber.

Und damit enden die Eintragungen zur Post KÖNIG LUDWIG im Buch UNSERE ZECHE KÖNIG LUDWIG.

MfG >Franz<
 
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