Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 21.03.2019 21:33:18 Gelesen: 246559# 390@  
Liebe Freunde,

auch wenn meine Contraventionssammlung der Vormarkenzeit klein und unbedeutend ist, muss ich jedoch erkennen, dass Briefe, die in dieses thematische und zeitliche Spektrum fallen (1.1.1806-31.10.1849) nicht häufig sind. Insbesonders dann nicht, wenn es gilt, Verfehlungen der bedeutenderen Poststellen wie der Hauptbriefpostexpeditionen zu belegen.



Ein Brief aus Nürnberg vom 30.8.1842 wurde am Folgetag aufgegeben und der dortige Beamte rechnete ein Porto von 10 Kreuzern aus - wie immer in blauer Tinte, die sonst in Bayern um diese Zeit keiner hatte. Der Brief an die Firma Göhl seelige Erben in Hindelang bei Kempten kostete aber 12 Kreuzer, so dass eine uns unbekannte Hand diese Taxe später korrigierte. Dazu kamen 2 Kreuzer Botenlohn von Kempten bis Hindelang, so dass er den Empfänger total 14 Kreuzer kostete.

Die schöne Rechnung mit nettem Vordruck des Kaufmannssiegels hielten mich auch nicht vom Kauf ab. Jetzt gilt es noch einen vergleichbaren Brief einer anderen Hauptbriefpostexpedition zu finden, am besten einen Frankierten, der auch falsch berechnet worden war. Aber ich fürchte, das kann noch ein wenig dauern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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