Thema: Neustart einer Sammlung
Lars Boettger Am: 09.10.2009 13:07:22 Gelesen: 3906# 1@  
Jeder Sammler durchläuft im Laufe der Jahre eine Entwicklung:

1. Alles wird gesammelt, was Zacken hat
2. Alles wird gesammelt, was im Katalog drin steht (wahlweise Vordruckalbum)
3. Alles wird gesammelt, was in der Literatur zu finden ist
4. Alles wird gesammelt, was noch nirgends drin steht

Stufe 1 und Stufe 2 können ein sehr erfülltes Sammlerleben bedeuten. Stufe 3 und Stufe 4 erreichen nur eine Minderheit, machen aber meiner Meinung nach den meisten Spass.

Als Briefmarkensammler sollte man wissen, was man will. Wenn man von der Stufe 2 weg möchte, dann hilft oft ein Neustart. Der kann damit beginnen, alles bisherige zu Verkaufen. Oder einen grossen Teil davon.

Der nächste Schritt ist das Hineinhorchen: Was will ich eigentlich sammeln? Was kann ich mir leisten?

Dann kauft man sich die vorhandene Literatur (noch keine Marke und keinen Brief!), tritt in ArGen ein und bildet sich weiter. Wenn man dann feststellt, dass einem das Gebiet Freude bereitet und man sich sicher fühlt, dann kann man die Marken und Belege kaufen.

Das klingt jetzt sehr verkopft. Funktioniert aber. Meine Sammlung zu Feldpost und Zensurpost im 1. Weltkrieg habe ich erst nach dem Studium der Literatur ernsthaft angefangen. Meine Deutschland- und Transatlantiksammlung mussten daran glauben, ich habe sie z.T. verkauft, z.T. liegen sie auf Eis.

Bei den Retour- und Weiterleitungsbelegen habe ich das nicht gemacht. Ich merke, dass mir jetzt der "Unterbau" fehlt und habe aufgehört, neues Material zu kaufen.

Im Augenblick interessieren mich un- bzw. unterfrankierte Briefe. Auch hier bin ich auf Literatursuche bzw. studiere meine Unterlagen.

Mich würde es interessieren, ob es ähnliche Erfahrungen gibt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1811
https://www.philaseiten.de/beitrag/20019